SWR Stuttgart
FMK besuchte am 31. Juli 2015 den SWR in Stuttgart - W.D. Roth schrieb darüber : "Sie wischen wir spülen - oder warum musste der Radio Moderator im Keller sitzen ?"
23 Teilnehmer waren zu diesem Treffen nach Stuttgart gekommen - u.a. lernte ich erstmals Hendrik Leuker (ADDX-Kurier), Karsten Jungk (langjähriger WISI-Mitarbeiter) und Bernd Heilemann (Radiopionier bei Radio Dreyeckland) kennen. Aber auch viele andere längst nicht mehr gesehende Hobbyfreunde, wie Manfred Hanspeter (RFE Prag), Frank Leonhardt (RTO) und Horst Garbe (ex Victoria, BNL, Schwarzwaldradio uvm) waren gekommen. Horst hat im Kurier Ausgabe September 2015 nachfolgenden Rückblick auf das FMK-Treffen veröffentlicht :
30 Jahre „FM Kompakt“ – zum Geburtstag ein Besuch beim SWR in Stuttgart!
FMK beim SWR - Gruppenbild mit Michael Matting
Echten Radiofreaks ist „FM Kompakt“ seit 1985 bekannt. Was seinerzeit mit per Post versandten Medienmeldungen startete, ist heute im Internet unter „https://www.fmkompakt.de“ sowie bei Facebook abrufbar.
Zum Geburtstag des Informationsportals hatte der in Heilbronn ansässige Gründer Thomas Kircher am Freitag, den 31. Juli 2015, zum Besuch des Südwestrundfunks (SWR) in Stuttgart eingeladen. Zahlreiche Hörfunkfreunde folgten dem Aufruf. Darunter Radiopionier Frank Leonhardt, ehemaliger Betreiber des Senders „Radio Telstar Offenburg“ (RTO), der technische
Berater der „Assoziation deutschsprachiger DXer“ (ADDX) Jürgen Martens (Amateurfunkrufzeichen DF5TY) und ADDX Fachredakteur Hendrik Leuker. Höhepunkte des Funkhausbesuches waren die Gespräche mit Fernsehnachrichten Anchorman Michael Matting sowie SWR 1 Hörfunkmoderator und ADDX-Mitglied Thomas Schmidt.
Charmante Führung durch großes Sendehaus
Seit 20 Jahren begleitet Ellen Gaiser die Gäste erfahren und professionell durch das weitläufige Sendezentrum in der Neckarstraße 230, aber das überraschte auch die erfahrene Funkhausführerin: Der weitest angereiste Gast kam aus Prag! Nach der Einführung mit dem Hinweis auf die zahlreichen Programme des Südwestrundfunks sowohl im Fernseh- als auch Hörfunkbereich fanden vor allem die vielen Regionalstudios zur aktuellen Berichterstattung Beachtung. Zuvor hatte sich die Besuchergruppe in der Kantine mit „Maultaschen“, einer echt schwäbischen Spezialität, gestärkt. Endlich: Studioluft
geschnuppert Und dann leuchtete nicht nur das „Rotlicht“, wenn zum Beispiel SWR 4 Moderator Jürgen Waibel auf Sendung ging, sondern vor allem die Augen der Gäste glänzten!
Ja, endlich Studioluft schnuppern!
Die große SWR1-Hörfunk-Senderegie
Wo früher Radio mit Plattenspielern, Magnetbandmaschinen und Cartplayern gemacht wurde, dominiert heute der Computer. Selbst CDSpieler sind in den Livestudios zur Rarität geworden! Das aus dem „Digitalen Aktualitätenspeicher“ (DigAS) entwickelte „Digassystem“ bringt dem Moderator in seinem Selbstfahrstudio, hier „Disco“ genannt, alles Benötigte per Monitor näher. Die Playlist der Musiktitel und Beiträge, der Verkehrshinweis, das Wetter und anderes mehr ist an unzähligen Monitoren ablesbar – Papierkram kennt der Moderator kaum noch!
Drei Dinge sind aber noch unverändert wie in den alten Radiozeiten: Mikrofon, Mischpult und Kopfhörer! Letzte Reste aus der guten alten Radiozeit Nach unendlichen Schritten in die Weiten der zwei dominierenden SWR-Gebäude war das Schallarchiv erreicht. Bereits zwei Drittel der analogen Tonträger sind digitalisiert. Dennoch enthalten die unendlichen Reihen in den Archivschränken auch noch die altgedienten Magnetbänder und CDs.
Und man glaubt es kaum: Sind die CDs erst einmal ins „Digasystem“ überspielt, werden sie auf Flohmärkten verkauft! Interessant: Sämtliche Archive der ARD-Sendeanstalten sind vernetzt! Was der eine nicht hat, hat garantiert der andere. Nostalgie kam auf, als Ellen Gaiser kleine Büchlein vorstellte, auf denen vor dem digitalen Zeitalter Bandaufzeichnungen sowie Schallplattentitel archiviert worden waren. Wer die richtige Nummer der 800.000 archivierten Titel im Büchlein gefunden hatte, musste dann im nächsten Schritt das Band oder die Platte anhand der Nummer in einem der unzähligen Regale finden – und wehe, es war einmal etwas falsch abgelegt! Makaber, aber der aktuellen Berichterstattung geschuldet, ist die Ecke „Nachrufe“. Hier liegen für Funk und Fernsehen vorbereitete Nachrufe zu noch lebenden Persönlichkeiten aus Politik, Show und öffentlichem Leben. Sollte jemand plötzlich aus dem Leben scheiden, ist man mit einem einzigen Griff ins Archiv aktuell auf Sendung.
Die Nachrufe stehen für die aktuelle Berichterstattung bereit
Die besondere Welt des Fernsehens
Im 2012 eingeweihten „neuen“ Gebäude finden sich auch die Fernsehstudios. Unter anderem entstehen hier die Sendungen „“Zur Sache Baden-Württemberg", „Plus-Minus“, „ARD-Ratgeber“, „Der Weltspiegel“, „Pro und Contra“, „Sport im Dritten“ und viele weitere SWR-TV-Produktionen.
Große Faszination übten die computergesteuerten Lichtschienen mit ihren bis zu 135 Scheinwerfen auf die Besucher aus. Großes Erstaunen, als der Beleuchter lapidar meinte: „Leuchtdioden sind Mist! Die LED bietet kein passendes Lichtspektrum wie eine Glühlampe. Das Auge sieht das nicht – aber die Kamera!“ Eine weitere Faszination übte der sogenannte „Teleprompter“ aus. Eine technische Einrichtung, bei der der Moderator seinen Text vor die Kamera eingespiegelt bekommt. Damit erhält der Zuschauer eine persönlichere Ansprache, da der Moderator mit seinem Blick nicht immer von der Kamera hinweg zu seinem Textblatt wechseln muss.
Horst Garbe an Kamera 4 - im SWR-Leute-Studio
Einsam im Studio – Fernsehmann Matting
Dies weiß insbesondere Michael Matting, der seit nunmehr sieben Jahren die regionalen SWR TV-Nachrichten präsentiert. Er wechselte aus einem glücklichen Zufall heraus vom Hörfunk zum Fernsehen. Gesendet wird aus einem vollautomatischen Studio, bei dem wie von Geisterhand die Kameras schwenken und sich Matting ganz alleine in einem fast nur grünen Raum befindet. Einzig, der Tisch ist rot. Grün ist das Studio deswegen, weil er und sein Tisch mit der „green box“ in den für den Zuschauer sichtbaren Hintergrund eingeblendet werden. Er schreibt, wie seine Kollegen auch, die Moderationen selbst und gibt als Ziel vor: „Die Moderation muss klar, sehr logisch und im Grunde sehr einfach sein. Perfekt ist die Moderation eigentlich dann“, so Matting weiter, „wenn Sie als Zuschauer denken: Mein Gott, was der da macht, könnte ich eigentlich auch!“
Bei der Mode muss Matting sich den Vorschlägen der Fernsehberater geschlagen geben. In der Praxis heißt dies nur weiße Hemden, wenngleich auch das blaue Hemd momentan wieder kommt. Zudem werden unzählige Krawatten benötigt. Matting erzählte, dass er hierzu eine eigene „Krawattenhängung“ aus gestreiften, uni oder gepunkteten Krawatten entwickelt hat, um nicht jeden Tag das Gleiche zu tragen. Größtes Desaster, als einmal in den Schränken von fremder Hand umgeräumt wurde und sämtliche Krawatten am Boden lagen!
Sein „gruseligstes und ungewöhnlichstes“ Erlebnis als Journalist war die Berichterstattung über das starke Erdbeben 1999 ind er Türkei mit 20.000 Toten in 40 Sekunden. „Das Fernsehen kann in solchen Beiträgen die Realität nicht mehr abbilden, es ist in Wahrheit tausend Mal schlimmer!“ Matting muss es wissen, er erlebte das Erdbeben vor Ort und berichtete hierüber.
Lebendiges Radio: Thomas Schmidt
Thomas Schmidt war zehn Jahre alt, als ihm seine Eltern ein Kofferradio schenkten. Die Liebe zum Hörfunk war geboren. Als Reporter ging es 1984 beim seinerzeitigen Süddeutschen Rundfunk, dem SDR und dem Regionalfenster „Kurpfalzradio“ los. Derzeit hört man den ehemaligen „Top 1000X“-Hitparadenpräsentator auf SWR 1 unter anderem mit „Schmidts Samstag“, einer Sendung, in der sich der ehemalige Frühmoderator so richtig wohlfühlt. „Nach 30 Jahren ´Guten Morgen Baden-Württemberg’ wollte ich endlich einmal ausschlafen und auch wieder richtig am Leben teilhaben!“, erklärt er seinen Abschied von der Frühschiene. Und an Anekdoten aus dem erfüllten Radioleben fehlt es nicht: „Kollege Matthias Holtmann bat mich mal, seine Sendung übernehmen. Und plötzlich stand Herbert Grönemeyer zum Interview da!“ Noch heute schwärmt Schmidt: „Total sympathischer und unkomplizierter Typ!“ und merkt weiter an: „Die größten Stars sind meist am Menschlichsten im Gegensatz zu denen, die das noch werden wollen und viele Allüren mit sich herumschleppen.“ Dabei hat er nicht bemerkt, dass das Attribut von Sympathie und Menschlichkeit vor allem auf ihn, auf Thomas Schmidt, zutrifft. Nicht zuletzt bewies dies das Bierchen nach Sendeschluss, das er zusammen mit den Radiofreunden in der Nähe des Senders gelegenen Gastronomie „Der Buschpilot“, genoss.
Illustre Runde (vlnr.:) Thomas Schmidt, Peter Faust, Jörn Krieger, Thomas Kircher, Andreas Knedlik - leider war der Tisch viel zu klein, um alle an den Memoiren und Schmankerln von Thomas teilhaben zu lassen
Horst Garbe, DK3GV
Radio-Kurier – weltweit hören® 09/2015
Bilder dank Horst Garbe und Thomas Kircher/FMK
Das Medienportal uhini.de im Interview: 5 Fragen an Thomas Schmidt - nachzulesen auf der SDR 3 Historyseite
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