Pirni Pirnbacher - HAM`17
Reinhard Pirnbacher moderiert seit vielen Jahren die beliebte Sendung „Pirnis Plattenkiste“ auf ORF – Radio Salzburg. Seine Radiokarriere begann er bei der Inn-Salzach-Welle, er war im legendären Radio Uno Team und machte immer unverwechselbares Radio mit 100% Wiedererkennungswert. Über seine Radio-Vita, die beeindruckende Plattensammlung, seinem Verhältnis zum Radio und vielem mehr unterhielten sich Ingo Leimert vom UKW-TV-Arbeitskreis und Thomas Kircher von FM Kompakt am Rande der HAM Radio 2017
Foto: © Oliver Schmidt – v.r.n.l: Pirni – Ingo Leimert – Thomas Kircher
Pirnis Plattenkiste gibt es an jedem Sonntag und Feiertag immer von 17 bis 20 Uhr auf ORF –Radio Salzburg – sowie immer die letzte Sendung zum Nachhören als Podcast
Pirni, als Radiomoderator auf einer Amateurfunkmesse ist sicher nicht selbstverständlich – was führt Dich zur HAM-Radio?
Ich bin selbst Funkamateur und habe seit 1984 die Lizenz. Das Medium Funk und Radio hat mich schon immer interessiert. Angefangen mit der Kurzwelle, bis ich dann selbst hinter dem Mikrofon – sozusagen „auf der anderen Seite“ saß.
Seit wann bist Du Radioaktiv, wie kamst Du zum Hobby?
Uiii, das ist eine lange Geschichte. Angefangen hat alles, als ich zusammen mit ein paar Freunden im Salzburger Stadtteil Taxham Piratenradio gemacht habe. Das war etwa Mitte der 1960er Jahre, da war ich 16 oder 17 Jahre alt. Ich war damals so unverblümt, dass ich gar nicht wusste, dass es verboten ist, was wir da veranstalteten. Wir haben sogar Werbeblätter in die Briefkästen verteilt, mit Hinweisen zur Sendezeit und Frequenz. Eines Tages sah ich während der Sendung einen gelben Peilwagen mit großer Antenne durch unsere Straße fahren. Geistesgegenwärtig hab ich den Stecker gezogen und kann heutzutage sagen, dass wir großes Glück hatten, nie erwischt zu werden.
So richtig los ging es für mich dann 1988 beim Bayerischen Privatradio, nämlich bei der Inn-Salzach-Welle in Burgkirchen. Nachdem das Privatradio in Österreich noch auf sich warten lies, hab ich mich gleich zum Sendestart von Radio ISW beworben. Damals war ich noch Hauptschullehrer in einer Grenzgemeinde auf Österreichischer Seite. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, am 1. Juni 1988 die erste Stimme bei Radio ISW gewesen zu sein. Damals moderierte ich die „Oldieparade“, welche am Donnerstagabend ausgestrahlt wurde, ich war aber auch innerhalb der Morgensendung hinter dem Mikrofon. Damals machten die Privatradios noch kein Formatprogramm. Hans Hausner, Senderchef der Inn-Salzach-Welle, schwärmt noch heute, dass ich um 06:00 Uhr morgens die Sendung mit einem Radetzky Marsch begonnen habe. Nach dem Motto „Marsch, Marsch, aus dem Bett“. Und danach kamen dann zum Beispiel die Stones. Heutzutage ist sowas leider undenkbar. Doch auch daran erinnern sich die Hörer gerne zurück.
Ab 1995 war ich parallel bei Radio Melodie in Österreich aktiv. Michael Seemann war es dann, der den Kontakt zu Radio Uno in Italien vermittelte. Dort bin ich ein Jahr lang runtergefahren, das war auch eine ganz besondere Zeit für mich. Tarvis war Grenzstation – 100 Meter weiter war bereits auf italienischer Seite das Sendestudio. Noch extremer war der Standort des Sendemastes: Die Antenne stand auf dem Monte Forno (Ofen), lediglich DREI Meter nach der österreichischen Grenze auf italienischem Boden. Über Richtantennen nach Kärnten strahlte man mit 10 Kilowatt. Nahe dem Antennenstandort war eine österreichische Alm gelegen, die ihren Strom über die Kelag bezog. Auch Radio Uno wollte sich hier anschließen, jedoch auf Intervention des ORF durfte die Kärntner Elektrizitäts-AG nicht diese paar Meter über die Grenze verlegen. Also musste man den sehr umständlichen Weg über Italien gehen. Laut damaligem Radiotest hatte Radio Uno 20 % Einschaltquoten. Heute erreichen alle zugelassenen Privatradios zusammen gerade einmal 20%. Also exakt die Zahl, welche wir Mitte der 90er erzielten, obwohl Uno kein offizieller Sender für Österreich war. Radio Uno beeindruckte den ORF derart, dass es ein eigenes Ö3 Kärnten gab, um dem „Piratensender“ Konkurrenz zu machen. Radio Uno war deshalb so beliebt, da es bei den Leuten war. Wir hatten damals schon Minidiscs und vier Plattenspieler, damit ich vier Platten vorbereiten konnte. Vor der Sendung mussten wir ins Archiv gehen und die Platten mitbringen. Die einzige Formatbestimmung bestand darin, dass wir am selben Tag die Platten nicht mehr zurückbringen durften, damit an diesem nicht dieselben Titel nochmal gespielt wurden. Das war damals für mich echtes Personality Radio, das heißt die Musik passte zum Moderator. Ich kann mich noch gut erinnern, als Willi Weber sagte: „Der Pirni spricht die Leute an. Die wissen, der macht was für uns“. Wir hatten bei Radio Uno alle Freiheiten. Der Hörer konnte anrufen und sagen, welche Platte gespielt werden soll. Und dann ging der positive Stress los. In der Kürze die richtige Scheibe zu finden, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Heutzutage wäre es dank PC und MP3`s viel einfacher spontane Musikwünsche zu erfüllen, doch das wird leider kaum noch umgesetzt. Und wenn, dann können die Hörer unter den vorgegebenen Titeln wählen, eben damit es ins Format passt. Leider habe ich, außer mit Michael Seemann, keinerlei Kontakt mehr mit der einstigen Radio Uno-Mannschaft, was ich sehr schade finde.
Wie war Dein weiterer Werdegang ?
Nach Radio Melodie ging ich dann zu Radio Arabella in Salzburg.
Ab 1999 bin ich beim ORF – man holte mich, um die Sendung „Autofahrer unterwegs“ weiterzuführen. Hiervon gab es über 10.000 Ausgaben und damit schaffte es diese Kultsendung sogar in das Guinness Buch der Rekorde. „Autofahrer unterwegs“ wurde damals in Wien eingestellt, doch der ORF Salzburg wollte diese beliebte Sendung weitermachen. Fünf Jahre lag ich den ORF Salzburg-Verantwortlichen im Ohr, mit meiner Erfahrung, welche ich bei allen Sendern davor machte: Musik, die ich aus meiner Plattensammlung spielte, haben die Hörer immer total begeistert. Und das machte ich unbeeindruckt von den „Senderberatern“, welche in die Häuser kamen und auch mir sagten „Das will keiner mehr hören, die wenigen, denen das jetzt gefällt, die sterben eh weg“. Anlässlich des österreichischen Nationalfeiertages „50 Jahre Staatsvertrag“ gab es am 26. Oktober 2005 ganztags ein Sonderprogramm mit Rückblicken, was vor 50 Jahren wichtig war. Mir kam der Zufall zugute, dass die eigentlich geplante Volksmusiksendung am Abend kurzfristig ausgefallen ist. Aufgeregt wurde ein Ersatz gesucht und ich bot an, aus meiner Plattensammlung Unterhaltungsstücke vor 50 Jahren zu spielen. Und damit war die Geburtsstunde von Pirnis Plattenkiste gekommen. Die erste Sendung unter dem Arbeitstitel „Aus Pirnis Plattenkiste – 50 Jahre Staatsvertrag“ habe ich garniert mit Erzählungen zu den Stücken vor 50 Jahren. Damit wäre es das eigentlich gewesen. Dies war am Mittwoch, den 26. Oktober 2005. „Dass die Plattenkiste jedoch zum ORF zurückkam, habe ich meinen Hörern zu verdanken“, erzählt Pirni stolz. Als nämlich am Mittwoch darauf keine Plattenkiste gesendet wurde, riefen am Donnerstagvormittag über 30 Hörer beim ORF an und fragten nach, weshalb kam gestern nicht die Sendung, in der die schönen alten Platten laufen? Beim ORF wusste man erstmal gar nicht um was es den Hörern geht. Doch dann kam man darauf, dass es sich um meine Sendung handelte. Schließlich hat der ORF Radio Salzburg Chef zugestimmt: „Dann lassen wir es Pirni am Allerheiligen noch einmal machen. Und auch hier dasselbe Spiel. Eine Woche darauf, meldeten sich noch mehr Hörer, und fragten, wo ist die Sendung mit den sonst nicht gespielten, alten Titeln? Als nächsten Kompromiss bekam ich die Zusage, ab sofort an jedem Feiertag, der auf keinen Sonntag fällt, Sendung zu machen. Also am zweiten Weihnachtsfeiertag, an Heilig Drei König und dann erst wieder am Ostermontag. Jedesmal mit der Hörerreaktion: „Wo ist die Plattenkiste – wann ist Pirni mit seiner Musik wieder zu hören?“.
Pfingstsonntag 2006 war es dann soweit, dass Pirnis Plattenkiste wöchentlich sonntags und feiertags regelmäßig auf Sendung ging. Seither kommen aus der ganzen Welt Musikwünsche und Leserbriefe. Die Hälfte der Hörerpost kommt aus Deutschland. Viele auch aus Südamerika und Kanada. Mit Freude erzählt uns Pirni von einem Salzburger Ehepaar, welches nach Panama ausgewandert ist und dort eine Pizzeria mitten im Urwald betreibt: „ Die beschallen ihr Lokal mit dem ORF Salzburg und insbesondere mit Pirnis Plattenkiste. Das ist schon etwas ganz besonderes.“
Kultstatus haben mittlerweile auch die Tanzabende und Tanz-Schifffahrten die von Deiner Frau, Edith Schiller, und Dir durchgeführt werden. Erzähle uns ein wenig über diese Veranstaltungen
An Pfingsten 2006 bekam der ORF eine Anfrage zu einer Idee, um die Schifffahrt auf dem Wolfgangsee wieder bekannt zu machen und zu bewerben. Dies bekam ich mit und merkte an: „Früher gab es Tanzschiffe“ und die Idee hierzu war geboren, wurde mir übertragen und recht schnell in die Tat umgesetzt. Für ein Schiff, auf dem 200 Leute Platz haben, kamen über 1000 Anmeldungen. Für den ersten Tanzschiff-Abend wurde auch das Fernsehen vorbeigeschickt. Diese Veranstaltungen haben einen unglaublichen Multiplikator-Effekt. So wird die Sendung aufgezeichnet und am darauffolgenden Sonntag im Radio ausgestrahlt. Die Teilnehmer berichten ihrem ganzen Verwandten- und Freundeskreis, dass sie im Radio mit einem Musikwunsch oder in einem Interview zu hören sind und jeder schaltet ein.
Allein dieses Jahr haben wir 25 Veranstaltungen. Was mich besonders freut, dass über 20% Jugendliche im Publikum sind. Dieser Anteil trifft auch auf die Hörerschaft zu, was ich nicht zuletzt an den E-Mails erkenne. Das schöne, die Jugendlichen kennen diese Musik nicht mehr, für diese Generation sind die „alten Titel“ etwas Neues. Als was „Altes“ empfinden die es, welche die Melodien noch von früher her kennen und schätzen. Es freut mich unglaublich, dass die Jungen offen für meine alten Platten sind. Laut Radiotest haben wir in Salzburg/Österreich mit unserer Sendung 57.000 Hörer, wobei zu meiner Sendezeit eigentlich das Fernsehen mit die höchste Einschaltquote verzeichnet. Nachdem die Hälfte der Hörerpost aus Deutschland kommt, haben wir geschätzte 100.000 ZUhörer weltweit (incl. ASTRA, Webstream und Podcast). Wenn man bedenkt, dass uns 20% jugendliche Hörer einschalten, sind das beeindruckende 20.000 junge Fans. Die „alte Plattenkiste“ hat damit dreimal mehr Hörer, als der angebliche „Jugendsender“ Welle 1 für Salzburg.
Herzstück Deiner Sendungen ist und war immer Deine beeindruckende Plattensammlung. Verrate uns ein wenig über Deine akustischen Schätze
Meine Sendungen bestreite ich komplett aus meiner Sammlung. Neben Schallplatten, konnte ich auch alte Bänder des ORF retten, welche man dort entsorgt hätte. So habe ich z.B. Bänder aus dem Jahre 1955 mit nachhause genommen, auf denen sich ebenfalls Musik befand und digitalisiert. Im ORF Archiv befinden sich mittlerweile 11.000 Titel aus meiner Plattensammlung, die ich dem ORF überlassen habe. Seitdem die CD aufkam, haben mir die Hörer ständig ihre Platten geschenkt. Bis heute werden beim ORF Salzburg für mich Platten abgegeben. Insgesamt besteht mein Archiv aus geschätzten 500.000 Titeln, welche sich auf 30.000 Langspielplatten befinden. Hiervon sind etwa 43.000 Titel als wave Datei digitalisiert. Sehr mühsam und zeitaufwendig ist es dann, diese neuen Titel beim ORF einzuspielen. Aufgrund rechtlicher Vorgaben müssen die Dateien mit Komponist, Urheber und vielen weiteren Details erfasst werden. Welche Titel ich in meiner Plattenkiste spiele, steht mir frei. Der ORF lässt mir hier vollkommen freie Hand. Dies habe ich vor allem meinen Hörern zu verdanken. Nicht zuletzt aufgrund der vielen Anrufe beim ORF Publikumservice sieht man, dass die Zuhörer etwas bewegen können. Gerne spiele ich oft auch Platten, die kein Mensch kennt, das macht die Leute aufmerksam und sie fragen nach. Wenn ich nur Musikwünsche spielen würde, kämen meistens dieselben Songs und es würde weniger Reaktionen geben.
„Alles angefangen hat übrigens mit der Platte von Robertino Loreti, er war der damalige Heintje für Italien und sah so aus, wie ich damals“ lacht Pirni.
Erzähle uns von ein paar ganz besonders bewegenden Momenten Deines Radiolebens
Oh, da gab es auch sehr viele schöne, aber auch wehmütige Erlebnisse. So z.B. eine traurige Geschichte, welche mir zwei ältere Leute bei einem Tanzabend auf dem Wolfgangseeschiff erzählten: Die beiden hatten sich in den 1960er Jahren bei einem Lied kennen und lieben gelernt. Beide mussten jedoch einen anderen heiraten. Diese Partner sind gestorben und nun haben sich die Wege der beiden wieder getroffen. Ihre Bitte an mich war, ob ich dieses Lied, bei dem sie sich vor Jahrzehnten kennengelernt hatten, spielen könne. Als ihr Lied erklang, haben die beiden getanzt und geweint vor Glück. Die anderen Gäste haben sich mit den beiden gefreut und geklatscht und so manche Träne wurde verdrückt. Das war echtes Gänsehaut-Gefühl.
Ein Highlight war für mich der Kontakt mit Bibi Johns. Ich behauptete in meiner Sendung, der soeben gespielte Titel, wäre ihre erste Platte in Deutschland gewesen. Nach der Sendung bekam ich eine Mail von Bibi Johns, in der sie mich freundlich korrigierte. Ich hatte mit vielem gerechnet, doch dass mir dieser Star zuhörte und sie sich dann auch noch bei mir meldete…….. das hat mich schon gefreut. Auch eine schöne Erinnerung habe ich an einen Abend, als sich ein Hörer eine sehr seltene englische Platte gewünscht hatte, mir dazu jedoch nur vage Inhalte nennen konnte. Noch während der Sendung bekam ich eine Mail aus Manchester mit der Auflösung des gesuchten Liedes.
Für mich war ganz besonders bewegend, als ich während einer Plattenkiste in einem Satz den Hinweis gab, dass wir in München eine Veranstaltung machen und man sich per Mail anmelden kann. Aufgrund dieser wenigen Worte kamen sage und schreibe 112 Mails. Da hat es selbst mir kurz die Sprache verschlagen.
Wie siehst Du die Zukunft des Radios?
Wenn die Radios so weiter machen, werden sie weiter an Bedeutung verlieren. Die Zeiten haben sich dank Handy und Apps geändert. Ich dank dieser Möglichkeiten den noch gezielteren Straßenverkehr, das exakte Wetter speziell für meine Stadt, Nachrichten aus der Region und meine Musik, die mir gefällt. Inzwischen hat praktisch jeder einen Stick mit mehr Titeln, als es die Rotation eines jeden Senders beinhaltet. Was Spotify, Apps und Co nicht können, ist Community und Persönlichkeit. Wenn der Hörer eine Frage stellt, oder ich den Menschen einbeziehe, das gibt es im Formatradio nicht mehr. Dort ist er maximal Alibi-eingebunden.
Wenn du Radioberater wärst – was würdest Du den „Nebenbei-Sendern“ raten?
Zuerst hatten wir Radio mit Programm und mit Inhalten. Als Beispiel kamen 1967 bei der Ö3-Hitparade stolze 27.000 (echte) Postkarten. Wenn ein Fan sich mal die Mühe machte, um vielleicht drei Postkarten zu schreiben und mit Briefmarken versehen, abzuschicken, so fiel das nicht ins Gewicht. Doch heutzutage sind solche Abstimmungen und „Meinungen“ nicht mehr echt. Inzwischen schicken z.B. Fans zig Mails. Deshalb meine Forderung: Das Publikum muss wieder mehr mit einbezogen werden. Mehr SENDUNGEN machen und nicht mehr Sender. Es muss ja keine 24 Stunden Operettensendung geben, doch wenigstens einmal in der Woche, mit Spartenprogramme aller möglichen Facetten. Gerne auch mal Country, Funk, Soul und andere Schmankerln. Ich würde dem Radio raten, wieder ordentliche Sendungen zu machen. Und nicht dran denken, dass sich solch eine Spezialitätensendung womöglich nicht rechnet. Dank Internet oder Satellit gibt es heutzutage ja ganz neue und vielfältige Verbreitungswege. Sobald Du etwas Besonderes hast, geht der Sendebereich und die Hörerreaktionen weit über den eigentlichen Radius hinaus.
Der Radiotest fragt zum Beispiel die Hörer: „Was haben Sie gestern gehört?“ Mit dem Ergebnis, den Namen des Senders konnten die Befragten benennen, auf die Frage: „Und WAS haben Sie gehört“?: konnten nur 4 % den Inhalt nennen. Bei Ö1 wissen das über 80 %. Was sagen dann Zahlen aus, vielleicht 100.000 Hörer zu haben, wenn davon nur 4000 Leute wirklich zugehört haben? Deshalb entsprechen diese Umfragen nicht der Realität. Es werden die Nebenbei-Hörer mit den richtigen ZUhörern in einen Topf geworfen. Und das geht nunmal nicht. „Dass die Leute aufmerksam zuhören, merke ich auch an den Reaktionen der Hörer, z.B. wenn ich mich mal um ein Jahr der Platte vertue“, erwähnt Pirni augenzwinkernd hinzu. Und wenn mir ein Sender erzählt: „Wir spielen die größten Hits aller Zeiten“, dann kann ich nur lachen. Eine Grundlage für meine Recherchen ist die Hitparade der gedruckten Noten. Hier sind die Lieder ganz oben, deren Noten am meisten verkauft wurden. Die dortige Nummer eins wird bei keinem dieser Sender gespielt. Der größte Hit aller Zeiten ist danach „La Paloma“ und der läuft bei Pirnis Plattenkiste. Das Radio kann nicht verkommen, als reine Hintergrundberieselung. Was nützen mir 20 Durchhörbarkeitssender, doch ich finde nirgends das, was mir ganz besonders gefällt.
Pirni, Du bist 66 Jahre jung – wie lange gibt`s die Plattenkiste noch im Radio?
Solange ich gesund bin und der ORF mich lässt. Jährlich gibt es eine Verlängerung, deshalb immer gut, wenn die Hörerresonanz so ausgeprägt ist.
Wenn du am Rad der Zeit drehen könntest, was würdest Du anders machen?
Vielleicht selbstbewusster auftreten, mehr trauen, mehr bewerben. Doch ich bin sehr zufrieden, wie es ist.
Zum Abschluss unseres Interviews – Bitte ein Satz zu diesen 4 Fragen:
- Das erste Lied in der Plattenkiste: Weiß ich gar nicht mehr – könnte sein, „Der alte Zwetschgenbaum“
- Radio Uno: War richtig toll – Willi Weber hat Kärnten richtig aufgemöbelt
- Lieblingslied: Gibt es nicht – mag gerne Swing und Sweet-Titel – ich mag es wenn ein Orchester mit Chor und Sänger spielen
- Lieblingsinterpret: Conny Francis, Elvis oder auch Jörg Maria Berg – wichtig, dass der Live-Auftritt nicht viel anders klingt, als die Produktion
Pirni, vielen Dank für dieses interessante Interview und Deine Worte. Wir wünschen Dir und uns noch ganz viele Plattenkisten!
Allen Lesern sei Pirnis Plattenkiste natürlich im Original empfohlen, zu hören an jedem Sonntag und jedem Feiertag auf ORF-Radio Salzburg von 17:00 bis 20:00 Uhr – sowie diese interessante Dokumentation: „ Phänomen Pirnis Plattenkiste“
Thomas Kircher
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