Im Mai 2024 besuchte das Medienportal „FM Kompakt“ das Radiomuseum in Grödig. Die Marktgemeinde liegt zwischen Salzburg und Bad Reichenhall auf österreichischer Seite am Fuße des Untersberges. Auf unseren Ausflügen verbinden wir neben Führungen in der jeweiligen Radioszene auch einen Abstecher in die Vergangenheit. Zurück zu den Anfängen des Rundfunks und der damit verbundenen Empfangstechnik. Auf der FMK Tour rund um Salzburg bot sich hier natürlich der Besuch des Radiomuseums Grödig an.

Wir haben in der Vergangenheit sicher ein Dutzend Rundfunksammlungen besucht. Doch was uns in Grödig erwartete, war schon etwas ganz Besonderes. Hans Walchhofer betreibt das Museum in Eigenregie. Die bisherigen Sammlungen befanden sich in Form von Stiftungen, Vereinen oder unter der Verantwortung mehrerer Historiker. Ein Museum in dieser Größenordnung als „One Man Show“ zu veranstalten ist eine beeindruckende Leistung.

 

Hans Walchhofer betreibt das Radiomuseum in Grödig

Anhand von rund 300 Exponaten wird die Geschichte des Radios, vom Funkensender, bis zu den UKW-Geräten der 60er Jahre präsentiert.

Die technische Entwicklung des Radios, anhand voll funktionsfähiger Radios, ist eine Zeitreise von den Anfängen bis zur Blütezeit der Rundfunkempfänger.

Den Besucher erwarten Geräte aus den Kindertagen der Ätherwellen, also der drahtlosen Telegraphie, Detektor- und Röhrenapperate. Zu bestaunen sind auch echte Raritäten, wie etwa ein in Salzburg gebautes Radio von 1928, eines der raren, auf Verkaufsbörsen hoch gehandelten, Ingelen US 437 Geographic aus dem Jahre 1937.

Beliebt unter Sammlern „Ingelen Geographic“

Es ist eine wahre Freude, mit welcher Begeisterung und welchem Wissen Herr Walchhofer seine Geräte vorstellt. Wenn das Magische Auge leuchtet, die Musik ertönt oder die Jukebox einen Rock'n Roll spielt, dann wippt der Radio-Sammler vor Freude strahlend im Takt, pfeift und singt vergnügt die Melodien mit.

Das Museum betreibt auch eine Radiobörse mit einer großen Auswahl an Radiogeräten, Röhren und diversen Ersatzteilen. Hier kann so manches Schmuckstück erworben werden.

Neben den Empfängern hat Walchhofer auch ein Archiv mit einem umfangreichen Bestand an Zeitschriften und Büchern rund um das Radio ausgestellt.

Der Radio-Sammler bietet allen Besitzern historischer Radiogeräte an, diese in seiner Werkstatt zu überprüfen und wieder empfangsbereit zu machen.

Eine weitere Besonderheit des Museums ist der Bastelraum für Schüler und Jugendliche.

Hier können Schulklassen und technisch Interessierte Radio-“basteln“, indem sie ihren eigenen Detektor bauen, eine Feldtelefon-Leitung verlegen oder Morsezeichen üben.

„Radio-Bastel-Raum“

In einem großen Nebenraum stapeln sich weitere Exponate bis unter die Decke. Hier sind die Schätze gelagert, welche aktuell in der Ausstellung keinen Platz finden, lacht der sympathische Museums-Betreiber. „Je nach dem Thema der Ausstellung werden Geräte ausgewechselt, so dass im Lauf der Jahre jedes Gerät einmal für die Besucher gelüftet wird“.

Einen Überblick erhält man dank Video-Produktionen: https://radiomuseum-groedig.at/videos/

Kontaktdaten:

Radiomuseum Grödig, Hauptstr. 3, 5082 Grödig, Österreich
Telefon +43 6246 72857
Webseite: radiomuseum-groedig.at

Öffnungszeiten: Jeweils Mittwoch 15:00-19:00 Uhr (und nach Vereinbarung)

Tipp: In unmittelbarer Nähe des Radiomuseums Grödig befindet sich die Talstation der Untersbergbahn. Innerhalb weniger Minuten befindet man sich auf dem Untersberg in 1776 Metern Höhe und hat einen beeindruckenden Panoramablick auf Salzburg, das Chiemgau bis in den Alpenhauptkamm und vor alle in die Berchtesgadener Alpen. Das Radiomuseum Grödig und ein Ausflug auf den Untersberg lassen sich perfekt verbinden.

Autor: Thomas Kircher – www.fmkompakt.de