Der Kultmoderator hat im Sommer 2010 auch FMK entdeckt
Hallo Thomas,
tolle Internetseite hast Du da angelegt. Da wurden doch viele Erinnerungen wach an die gute "alte" Radio Pionierzeiten in Heilbronn, München usw.
Super interessant, wollte ich Dir mal mitteilen !!!
Liebe Grüße aus Frankfurt
Thomas Weigt
Thomas lernte ich beim Start des Stadtradios Heilbronn kennen. Seine beeindruckenden Stationen waren u.a. SFB Berlin, RTL, SR, Radio Brenner, Radio Plus Monte Carlo.... um nur einige zu nennen. Weitere Infos zu Thomas Weigt findet ihr auf seiner Homepage.
Thomas Weigt in der Redaktion von Radio Plus MC im Jahre 1990 - Man sendete in Deutsch für das Fürstentum und von der Riviera bis zur Cote d` Azur. Danke an Thomas für das Foto vom 13.10.1990
Aufkleber dank Brigitte Balgo / Monte Carlo
FMK-Soundfiles :
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Nr. 325 : Radio Plus Monte Carlo (95,4MHz) war ein deutschsprachiges Touristenradio, welches ab September 1990 an der Cote d`Azur on air war. Erreicht wurden ca. 7 Mio. deutschsprachige Urlauber und ca. 80.000 dt.spr. Ansässige. Das Sendegebiet umfasste in Italien die Riviera um Imperia, Sanremo, Bordighera, Ventimiglia und in Frankreich Cote`d Azur (Nizza, Villefranche, Cannes, Frejus, St. Tropez, Antibes, Cap Ferrat, Cap Martin....). Geschäftsführer war Günter O. Ehrig. Bei Radio Plus Monte Carlo konnte man u.a. auch bereits aus Südtirol bekannte Sprecher wiederhören, wie Thomas Weigt (Programmdirektor des Senders) oder Irmi Paus ! Ab Herbst`92 übernahm man täglich von 19.00-07.00h das Programm von SWF 3.Einer Pressemitteilung von SWF3 zufolge, geht die Übernahme des Programms auf die Initiative von Boris Becker zurück, der als Fan von SWF 3 dem örtlichen Privatsender eine teilweise Übernahme des Programmes vorgeschlagen habe..... - 3 Cuts vom September 1991:
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Nr. 334: Thomas Weigt bei Radio Brenner 1 (Aufnahme ca. 1984). Er präsentiert seine große Leidenschaft: Die Countrymusik !
Thomas Weigt
erinnert sich auf seiner HP an "Radio Brenner" ! Das gefällt FMK !!! Thomas hatte sich auch ins Gästebuch des Radio Brenner-Erinnerungsradios eingetragen -FMK sagt Dankeschöööööööön !
Das waren Zeiten ...in Sterzing ... am Brennerpass <hehe> ... Wir hatten viel Spaß im Studio von Radio Brenner. So wird Radio wohl nie mehr sein. Eine Erfahrung, die mich mein Leben lang begleitet. Schade, dass man die "alten Kollegen" nicht wieder trifft ....
Ciao for now
Thomas
1.) Thomas, wie und wann kamst Du zum Radio?
Man könnte sagen: Durch Neugier und einen Zufall. Als ich 1979 in Trier eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann begonnen habe, war mir öfters langweilig und so habe ich beschlossen, einen Ausflug in das benachbarte Luxemburg zu unternehmen. Doch was gab es dort zu besichtigen? Da fiel mir mein damaliger Lieblings-Radiosender „Radio Luxemburg“ ein und schon stand ich vor der Villa Louvigny. Namentlich kannte ich die meisten Moderatoren und natürlich deren damaligen Chef Frank Elstner. Bis zu seiner Sekretärin bin ich schnell vorgedrungen, dann war aber erst einmal Schluss, denn sie wollte mich nicht weiterlassen und empfahl mir eine Führung durch das Haus. In dem Moment betrat Frank Elstner das Büro und schnell kamen wir ins plaudern bei einer Tasse Tee. Er erzählte mir, was er als Programmchef bei Radio Luxemburg alles zu tun hat und wie seine Radiophilosophie bei dem Radio umgesetzt wird. Dann kam der entscheidende Moment: Das Telefon klingelte und ich hörte Frank nur sagen: „Das ist gar kein Problem. Ich habe einen Ersatzmann.“ Mir war zunächst nicht klar, dass er mich meinte, aber dann ging alles ganz schnell. Frank Elstner verwies mich an eine freundliche Lady, mit der ich Musik für die Sendung „Hallo Nachtarbeiter“ aussuchen sollte, die um 23 Uhr „on air“ gehen sollte. Meine Aufgabe war, Nachtarbeiter am Telefon zu befragen und Grüße weiterzugeben. So kam es zu meiner ersten Moderation auf den „vier fröhlichen Wellen“. Nach Mitternacht fuhr ich wieder zurück nach Trier, denn ich musste ja am nächsten Tag wieder arbeiten. Erstaunlich fand ich die Reaktionen, denn zahlreiche Freunde haben mich erkannt, obwohl ich unter dem Namen „Eric“ aufgetreten war. Den Vornamen Thomas durfte ich nicht benutzen, da es damals einen prominenten Kollegen bei Radio Luxemburg gab: Thomas Gottschalk. Einige Tage später rief ein Mitarbeiter von Radio Luxemburg bei meiner Arbeitsstelle an und wollte mich sprechen. Dabei ging es um eine weitere Sendung und ob ich diese übernehmen könnte. Danach kamen weitere Aufgaben wie „Werbesprecher“ und die Reaktion der Sendung „Hier Frank – wer da“ hinzu. Meine Eltern waren natürlich gegen diese Entwicklung und wieder spielte der Zufall eine Rolle: In Frankfurt hatte ich Wolfgang Hellmann (damals HR und SR1 Europawelle Saar) kennengelernt, der mir empfohlen hatte, ein Volontariat bei der seriösen ARD zu beginnen. Das stellte auch meine Eltern zufrieden und so zog ich dann nach Saarbrücken, wo es damals Sprecher wie Jan Hofer und Modertoren wie Manfred Sexauer (Beat Club, Musikladen) oder auch Dieter Thomas Heck. Mein Chef war damals Hermann Stümpert († 2005), der „Pionier des Privaten Radios“ in Kiel.
2.) Bei welchen Stationen warst Du von wann bis wann auf Sendung - an welche Zeit denkst Du besonders gerne zurück?
Nach Saarbrücken bin ich Anfang der 80er Jahre nach Bremen gezogen. Dort hatte der Werbefunk von Radio Bremen die interessante Prime-Time Sendung von 6:00 – 9:00 Uhr. Diese habe ich jeden Dienstag moderiert und bekam dann die Aufgabe, die weiteren Tage mit Moderatoren zu besetzen. So habe ich u. a. Rainer Schauberger geholt. Montags abends habe ich dann bei WDR 2 moderiert, mittwochs nach auf hr1 in Frankfurt Werbefunksendungen aufgenommen, dann kam der Südfunk Stuttgart dazu, aber 1981 machte mir dann die Bundeswehr einen Strich durch die Rechnung. Man musterte mich und wollte mich zum Wehrdienst einziehen. Also dachte ich nach und kam auf die Idee, nach Berlin „auszuwandern“, denn West-Berliner mussten damals nicht dienen. In einer Nacht- und Nebelaktion habe ich mich dann nach Berlin abgesetzt. Um das auch dem Kreiswehrersatzamt glaubhaft zu machen, musste ich dort natürlich einen Job haben. Damals war RIAS Berlin der meistgehörte Sender und genau dort habe ich mich beworben und wurde genommen. Die konnten damals etwas westdeutsches Blut gut gebrauchen. Da ich auch viele Funkwerbesendungen moderiert habe und der Berliner Werbefunk gerade neue Sendungen auf SFB1 aufbauen wollte, entschied ich mich für diesen Job, den ich dann übernommen habe. Weiterhin konnte ich bei Radio Bremen moderieren. 1984 lockten natürlich auch die ersten Privatfunksender aus Südtirol mein Interesse und schon machte ich mich auch dorthin zu Radio Brenner nach Sterzing auf den Weg. Dann kamen Mitte der 80iger die ersten Privatsender in München dazu und schon war ich bei Radio 44 wieder mit dabei. Bei meiner Mitarbeit bei Stadtradio Karlsruhe kam ich u. a. auch nach Heilbronn und lernte meinen „Interviewer“ kennen. Das war natürlich auch eine spannende Zeit, aber 1989 ging dann in Berlin die Grenze auf und ich stand bei meinen Fahrten von Berlin nach München stundenlang im Stau. Daher wollte ich etwas Neues ausprobieren. Der Südtiroler Radiopionier Günter Ehrig und ich kamen auf die Idee, ein Radioprojekt in Südfrankreich zu etablieren. Gesagt, getan: Ich habe mit Radio Monte Carlo verhandelt, ob wir nicht eine der vielen UKW Frequenzen haben könnten und bei RMC ein deutschsprachiges Programm senden können. Nach einigen Bedenken und vielen Verhandlungen hatte es geklappt: Radio Plus Monte Carlo ging auf Sendung. Das war eine ganz tolle Zeit, wo ich auch viele Leute kennenlernte. Eindrucksvoll waren die Fürsten Rainier und Albert, aber auch Michael Schumacher, Tina Turner und viele viele mehr. Leider war die Marketing Seite nicht so erfolgreich und so mussten wir den Sender 1994 einstellen, da auch RMC redaktionell nach Paris umzog. Danach entschied ich mich erst nach Washington und dann nach London zu ziehen und eröffnete dort eine Consulting Agentur namens „Calling London“.
3.) Ganz besonders gefielen mir u.a. Deine Country-Sendungen. so habe ich diese auf Radio Brenner immer sehr gerne gehört: Wie kam es zu Deiner Country-Leidenschaft - zu dem vielfältigen Hintergrundwissen das Du dazu besitzt?
Da ich früher schon in Frankfurt während meiner Schulzeit den AFN gehört habe und die Amerikaner sehr viel Country spielten, wurde ich zum Fan. Außerdem habe ich viele Country Stars persönlich getroffen, von Dolly Parton über die Bellamy Brothers bis hin zu Truck Stop und fand auch deren lockere Art super. Die Musik dazu geht ins Ohr und hebt bei mir einfach die gute Laune. Und dann beschäftigt man sich halt mit dem Thema und es kommt immer mehr Wissen hinzu.
@FMK bedankt sich bei Thomas Weigt für diesen interessanten ersten Teil seiner Radio-Vita