Klaus Ramoser
Klaus Ramoser startete seine Radio-Laufbahn bei Radio Eisack, war danach Mitbegründer des beliebten Brixner Radio S3, ging zu Radio 44 in München und war von der Premiere bei Radio Hamburg mit am Start. Mittlerweile lebt er wieder in Südtirol und führt die NIRA Consulting (Raum-/Bauakustik). Seine Aufgabe ist u.a. die Ausstattung und der Aufbau von Sendestudios (u.a. hat er das Funkhaus Südtirol mit eingerichtet).
Am 30.01.2016 wurde der Werdegang und das Leben des Radiopioniers (und gaaaanz viel mehr....) in den Dolomiten portraitiert. Dieser Artikel steht auf FMK-Facebook.
Im Mai 2014 führten uns die FMK-Radiotage nach Südtirol - neben aktiven Stationen war es mir wichtig, dass wir uns mit Zeitzeugen trafen; also mit den Pionieren und Radiomachern der ersten Stunde. Zweifelsohne gehörten die einstigen Radio S3 - Mitbegründer Willy Vontavon und Klaus Ramoser dazu. Wir trafen die beiden am Abend des 09.05.2014 - hierüber berichtete Matthias Hornsteiner in der Fachzeitschrift REFLEXION - freundlicherweise für FMK zur Veröffentlichung freigegeben......
Für abends ab 18.30 Uhr hatten wir einen Raum im Restaurant "Weißes Rössl" in Eppan reserviert, wo einige von uns auch übernachteten. Es waren auch mehrere Südtiroler Radiopioniere eingeladen, welche uns die spannende Entwicklung und Geschichte der Südtiroler Medienlandschaft näher brachten und Revue passieren ließen.
Als "special guests" durften wir Klaus Ramoser und Willy Vontavon begrüßen. Beide sind Südtiroler Radio-Urgesteine und gehören zur Gründungsmannschaft von Radio S 3 in Brixen. Klaus war zunächst bei Radio Eisack aktiv, gründete zusammen mit fünf weiteren Mitstreitern Radio S 3, wechselte später zu Radio 44 nach München und zuletzt verschlug es ihn in den hohen Norden, wo er Radio Hamburg aufbaute. Heutzutage betreibt er die Firma NiRA Consulting in Brixen, die im Bereich der Studiotechnik und -bau sowie Elektro- und Raumakustik Dienstleistungen und Produkte anbietet.
Im Bild: links Klaus Ramoser - Mitte Willy Vontavon
Auch Willy Vontavon kam über Radio Eisack zu Radio S 3. Die Idee, ein eigenes Radio auf die Beine zu stellen, wurde bereits Ende der 70er Jahre geboren. Das Team bestand praktisch aus der kompletten deutschsprachigen Mannschaft des bereits damals existierenden Radio Eisack. Nachdem es zu Dissonanzen mit der Familie Agosti von Radio Eisack kam, gründete man im Jahre 1980 ein eigenes Radioprogramm mit dem Namen "Radio S 3". Zum Gründungsteam gehörten neben Klaus Ramoser und Willy Vontavon auch Charly Mazzag, Hannes Tribus und Peter Obexer. Als erste Frequenz nahm man die 96,9 MHz für Brixen in Betrieb, später kamen die 98,9 (Sterzing) und 90,8 MHz (Bruneck-Oberes Pustertal) hinzu. Das Studio befand sich in der Bahnhofstr. 28 in Brixen, wo heutzutage Radio Maria Südtirol beheimatet ist.
Ab 1980 gestaltete Radio S 3 über ein Jahrzehnt lang ein eigenständiges Programm. Ab 1990 ging man eine Kooperation mit Radio Tirol ein. Von nun an strahlte Radio Tirol via dem S3 Studio+ auf den S3-Frequenzen täglich eine zweistündige Regionalversion aus. Man sendete unter der Kennung "Radio Tirol - Studio Brixen"!
Leider bedeutete das damals neu geschaffene italienische Mediengesetz das "Aus" für Radio S 3. Man konnte den Anforderungen (u.a. eigene Redaktion, Stammkapital) nicht gerecht werden und stellte den Sendebetrieb im Jahr 1992 ein. Die Frequenzen wurden von Radio Tirol übernommen, später nutzte Radio M1 die Brixner Frequenz 96,9 MHz.
Übrigens ranken sich um die Entstehung des Namens "Radio S 3" so manche Legenden. Eine besagt, daß das "S" für Südtirol und die "3" für die drei Gründungsmitglieder steht. Der andere Erklärungsversuch klingt schon weitaus kurioser. Demnach hätte man "S 3" gewählt, weil die Gründer gefragt wurden: "Wos, öis drei mecht´s a Radio machn?" (Übersetzung vom Bayerischen ins Deutsche: "Was, ihr drei wollt ein Radio machen?"). Aus "öis drei" wäre demnach ein "S 3" geworden. Tja, welche Erklärung stimmt denn nun? Willy Vontavon klärte auf: Beide Vermutungen sind falsch, denn zum einen waren es ja nicht drei, sondern sechs Gründungsmitglieder (auch wenn in der Broschüre "Südtiroler Rundfunkstationen" von drei Mitgliedern die Rede ist). Die zweite Erklärung haben dagegen die Radiomacher selbst als Legende (bzw. als "Image-Gag") in die Welt gesetzt. Das tatsächliche Motiv für die Namensgebung war viel nüchterner: Bei der Gründung des Senders nahm man sich das österreichische Ö 3 als Vorbild. Davon leitete sich die "3" im Stationsnamen ab, während das "S" einfach für "Südtirol" stand.
Heutzutage arbeitet Willy Vontavon als Chefredakteur bei der Monatszeitschrift "Brixner" (die auch online erscheint).
Später gesellte sich ein weiterer Gast dazu, der bei so einem Treffen keinesfalls fehlen durfte! Es war Reiner Palma, vielen bekannt als Autor der bereits in der Einleitung erwähnten Broschüre "Südtiroler Rundfunkstationen". Reiner hatte als Geschenk einen ganzen Karton mit Exemplaren seiner vierten Auflage von März 1992 mitgenommen, die unter den Anwesenden reißenden Absatz fanden.
Ein Südtiroler Urgestein : Der sympathische Hubert Lindner aus Montan
Auch Hubert Lindner hatte Präsente mitgebracht. Alle Teilnehmer und die Gastgeber unserer Radio-/Studioexkursionen bekamen eine Flasche guten Weines aus Montan überreicht! Hubert hatte sogar ein spezielles Flaschenetikett entworfen, siehe die Abbildung unten.
Hubert Lindner überreichte allen Teilnehmern der FMK-Radiotage einen guten Südtiroler Wein - mit speziellem FMK-Etikett - Im Bild: Übergabe des guten Tropfens an Reiner Palma und Sabine
In gemütlicher Runde ließen wir dann den Abend ausklingen. Wir hätten wohl die ganze Nacht den Erzählungen von Klaus Ramoser und Willy Vontavon lauschen können, doch auch wir mußten am morgigen Sonntag wieder fit sein, der für uns einen Ausflug auf den 2275 m hohen Kronplatz bereithielt!
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