Nachfolgend Infos, Werbeprospekte und Frequenzpläne Südtiroler Radiosender........sortiert von "A" wie Radio Alpina bis "Z" wie Radio Zirog.......
Das Radio Journal erinnert an die legendären Südtiroler Privatsender, wie Radio M 1, Radio Sarner Welle, aber es gibt auch Einblick in s Funkhaus Südtirol, RAS, etc.
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Der Weg vom Dorf Tirol zum Schloss Tirol - etwas unterhalb - in der Brunnenburg - war einst Radio Tirol untergebracht... oben rechts im Bild: Die Seilbahn zum Hochmuth
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Sigi aus Murnau wurde aufgrund des Brenner-Erinnerungsradios auf FMK aufmerksam und stellte für "uns" einige seiner Raritäten zusammen. U.a. bekam ich ein Bild aus seinem Jugendzimmer: "Auf dem Stereorack hatte ich damals die Logos der meisten Sender aufgeklebt. Darunter M1, Radio C Brenner und Südtirol." :
Hier einige Erinnerungen von Sigi an eine wilde Radiozeit....: " Ich war ein großer Fan der ersten Privatradios die aus Südtirol nach Deutschland sendeten. Ich bin ein Murnauer und konnte die Sender auch via UKW Yagi-Antenne mit Drehrotor bei uns im Oberland noch ganz gut empfangen, trotzdem sich die Hohe Kiste und das Karwendelgebirge zwischen Radio Brenner und meiner Antenne befanden. Das ganze war dann auch teils sehr witterungsabhängig. Echt klasse, wenn Du die Sender auch in Heilbronn noch empfangen konntest. Für UKW ist das schon eine echter DX Empfang - ich bin Funkamateur - daher auch das Interesse für entfernte Sender.
Ich konnte damals Radio C empfangen, Radio Brenner/Südtirol1, Radio M1, Radio Bavaria, Radio Tirol, Radio Eisack und RTS. Es gab sogar mal Tests mit einem Fernsehkanal vom Schwarzenstein. Der TV-Kanal war auf alle Fälle eine Frequenz im unteren VHF Band die ich auf Grund meiner Drehanlage empfangen konnte. Auch diverse "Piratensender" waren hin und wieder im Äther zu empfangen, u.a. Radio Sinus !"
Sigi stöbert für FMK weiter in seinen Erinnerungen, u.a. hat er noch eine Videokassette, auf der das Testbild des o.g. Schwarzenstein-TV-Senders festgehalten ist. FMK-Anmerkung: Von einem TV-Kanal vom Schwarzenstein war mir bis heute nichts bekannt !!!! Wer in der Runde kann diese Ausstrahlungen bestätigen ? Wer weiss mehr ?? Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! freut sich auf eure Antworten und Erinnerungen.........
Auch Wolf-Dieter Roth, Autor des Piratensenderbuches, ging in seinem Archiv für FM Kompakt auf Suche und fand viele schöne Erinnerungen, so u.a. Auszüge seiner Aufklebersammlung mit den einstigen Logos Südtiroler und Münchner Privatsender. Diese raren Schätze sind auf der FMK-Facebook veröffentlicht:
- Teil I: u.a. Radio Rosengarten, Bayerischer Heimatfunk, Radio FFB, Freie Welle Pustertal, M 1, Aktiv uvm.
- Teil II: u.a. mit "Der BR auf Kurzwelle 6085", Radio 1, Charivari + Xanadu München, Radio KÖ Augsburg, Radio Ostallgäu, Radio W1 Würzburg und viele Raritäten mehr....
- Teil III: u.a. mit: Radio Tele 1 Augsburg, Radio Tirol, M 1, Radio Zirog, B3, FFB 105,2....
- Teil IV: u.a. mit: Radio Tele 1, Radio Feierwerk, M 1 München 92,4, Kurzwellenmusikstation Radio Victoria und RBI
Jagd auf Sender: Kurzwellenamateure in Südtirol: Das Ohr zur Welt - Das Dolomiten-Magazin berichtet über unser Hobby in der Ausgabe vom 20.5.91 - im Bild links: Hubert Lindner aus Montan
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1. Aufnahme aus dem Studio von Radio Tirol mit DJ Charlie und Techniker Peter sowie Günter Leichtl am 03.05.83
2. Aufnahme im Studio der Grünen Welle in Girlan (05.05.83)
3. Aufnahme aus dem Studio Radio Tirol mit DJ Peter am 07.05.83
4. Besuch im Studio der Freien Südtiroler Welle in Meran am 07.05.83
5. Interview von Günter Leichtl mit Berni von Radio Brenner vom 09.05.83
Dieser wohl einmalige Einblick in die einstige Welt der Südtiroler Privatradiopioniere gehört mit zu den "Highlights" des gesamten FMK-Archivs !
Geschichte des Privatradios in Südtirol dank Matthias Hornsteiner
Für viele ist Südtirol ein idyllisches Urlaubsgebiet, unter den Radiofreaks aus Bayern und Tirol genießt das Land an Etsch und Eisack aber den legendären Ruf, die Wiege des Privatfunks zu sein. Lange bevor man in Deutschland mit dem Begriff "Privatradio" überhaupt etwas anfangen konnte, brach in Südtirol schon zu Mitte der 70er Jahre eine Art "Revolution im Äther" aus. Ein Mediengesetz existierte damals nicht, und die Zulassungsbedingungen für eine eigene Radiostation waren denkbar einfach: Man meldete sein Vorhaben bei der Postbehörde an und mußte darauf achten, daß man keine anderen Versorgungsgebiete störte, das war´s dann aber auch schon.
Dank einer Gesetzeslücke schossen damals die Privatsender wie Schwammerl aus dem Boden; Mitte der 80er Jahre existierten alleine in Südtirol über 30 Radiostationen! Einige davon waren lediglich als halb- oder vollautomatisierte "Küchensender" ausgelegt und sind längst in Vergessenheit geraten. Andere sind uns aufgrund ihrer speziellen Eigenarten in Erinnerung geblieben, so etwa Radio Oberland, der damals höchstgelegenen Radiostation Europas. Das Studio befand sich im Dach der 2581 m hoch gelegenen Schaubachhütte in der Nähe des Suldenferners. Von 1976 bis 1996 bewirtete Hansi Klöckner die Hütte, wobei er vor dem Problem stand, daß es dort oben kein Telefon gab. Um dennoch den Kontakt zur Außenwelt aufrechtzuerhalten, baute sich Hansi Klöckner kurzerhand eine Radiostation. Er legte nicht nur Musik auf und berichtete über Wetter- und Schneeverhältnisse, sondern er gab auch seine Bestellungen auf. Bisweilen konnte man im Radio hören: „Hier ist Hansi Klöckner, Radio Oberland. Wenn jemand in Sulden mich hört, also, ich brauche zwei Kilo Brot, vier Kilo Nudeln und zwölf Eier. Der Nächste, der auf die Schaubachhütte hochsteigt, soll das bitte mitbringen." Dieses System wirkt wie von einer anderen Welt, aber es funktionierte! Man fühlt sich ein wenig an den Spielfilm "The fog – Nebel des Grauens" erinnert, in dem die Betreiberin der in einem Leuchtturm untergebrachten kleinen Radiostation KAB die Einwohner eines kalifornischen Küstenortes vor mysteriösen Nebelbänken warnt.
Zu regelrecht internationalen Berühmtheiten avancierten dagegen jene transalpin aktiven Stationen, die bewußt von hochgelegenen Bergspitzen in Richtung Bayern sendeten, um das damalige Rundfunkmonopol der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu umgehen. Während sich die legendären und sagenumwobenen Stationen wie Radio Brenner und Radio M1 in Bayern enormer Beliebtheit erfreuten, betrachteten Südtiroler Radiomacher diese Stationen eher als Fremdkörper, die nicht für Südtirol senden und nicht von Südtiroler betrieben werden. Später gab es die Auflage, daß eine alleinige Ausstrahlung ins Ausland nicht zulässig bzw. erwünscht ist. Dies ist der Grund, warum es vorübergehend ein Radio Brenner 1 und Radio Brenner 2 gab. Letzteres Programm war ausschließlich für Südtirol bestimmt, leider aber nicht allzulange on air.
Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre gab Reiner Palma seine Broschüre "Südtiroler Rundfunkstationen" heraus, in der die einzelnen Stationen samt Frequenzen und Versorgungsgebiete portraitiert wurden. Bis Anfang 1996 produzierte Reiner sechs Auflagen im Eigenvertrieb, die siebte und vorerst letzte Auflage erschien 1999 in Buchform und unter der Schirmherrschaft des UKW/TV-Arbeitskreises, wobei diesmal als Autoren Jürgen Schmidt und Matthias Hornsteiner fungierten. Doch Ende der 90er Jahre waren die wilden Gründerzeiten in Südtirol längst passé, denn bereits 1990 trat in Italien ein Mediengesetz in Kraft, welches die innovativen und manchmal auch halblegalen Radio-Aktivitäten erschwerte oder gar unmöglich machte. Vor allem die Zahl der kleinen Lokalstationen ist seitdem stark geschrumpft, bzw. ihre Frequenzen wurden von überregionalen/nationalen italienischen Networks aufgekauft und übernommen.
Auch heute noch senden einige Südtirol-Stationen von exponierten Bergregionen nach Norden, der Empfang in Bayern ist jedoch aufgrund der dichten Bandbelegung schwierig geworden und mittlerweile eher eine Angelegenheit der DXer, nicht aber der gewöhnlichen Radiohörer.