ORF Bozen
3sat sendet jeden Samstag zwischen 12.00 und 12.30Uhr das ORF-Magazin "Bilder aus Südtirol". Dies ist die einzigste Möglichkeit im TV relativ aktuelle Bilder aus Südtirol rund um politische und kulturelle Ereignisse, bis hin zur Vorstellung Südtiroler Persönlichkeiten zu verfolgen. Und eines Tages wird vielleicht in den Bildern aus Südtirol über neue Bauaktivitäten einer Senderanlage auf dem Schwarzenstein berichtet..............
Bilder aus Südtirol im Internet>
Seit 2010 sind sämtliche "Südtirol-Heute"-Ausgaben innerhalb der ORF-TVthek online abrufbar ! Hier der Link zur jeweils aktuellen Ausgabe. Zusätzlicher Vorteil bildet die Programm-Übersicht. Darüber lassen sich direkt die entsprechenden Inhalte jeder Sendung herauspicken.
FM-Kompakt besuchte anlässlich der Radiotage 2014 am Samstag, 10. Mai, diverse Stationen in Bozen - u.a. waren wir beim ORF Bozen zu Gast - Matthias Hornsteiner schrieb hierzu in der Fachpublikation "REFLEXION" folgendes.....
Im Anschluß an den Besuch bei der RAS marschierten wir eine Haustüre weiter, nämlich zum ORF-Büro Südtirol. Dort erwartete uns Patrick Rina, der die Führung durch die Büroräume leitete.
Patrick Rina erzählte uns mit viel Herzblut die Geschichte und Entwicklung des ORF - Standortes Bozen - Aufnahme dank Manfred Hanspeter
Auch für das ORF-Büro in Bozen werfen wir einen Blick auf die Historie:
Eröffnet wurde das ORF-Büro in Bozen am 1. September 1974. Nach einer Initiative vom ORF-Tirol-Landesintendanten Hannes Hauser (aktiv von 1967 bis 1986) betraute der langjährige ORF-Generalintendant Gerd Bacher den gebürtigen Südtiroler und damaligen Landesintendanten von Vorarlberg, Leonhard Paulmichl, mit der Gründung eines ORF-Büros in Bozen. Produziert wurden (zuerst auf Film, ab 1980 dann elektronisch) Beiträge für die Schiene „Südtirol aktuell“ des Fernsehmagazins „Österreich-Bild“.
Am 2. Mai 1988 startete in Österreich der ORF mit den TV-Nachrichtenmagazinen aus den Bundesländern, von der Zielsetzung und Ausrichtung her vergleichbar mit den TG 3 Regionali der RAI. Anfangs laufen die Nachrichtensendungen nur werktags, seit 25. September 1999 auch am Wochenende. Das ORF-Landesstudio in Innsbruck startete mit "Tirol heute" und dieses regionale Informationsmagazin fand auch in Südtirol schnell eine hohe Akzeptanz. Somit war die Informationsschiene von Nord in Richtung Süd gegeben, ein vergleichbares Gegenprogramm von Südtirol nach Nordtirol existierte zunächst aber noch nicht. Nun, ein solches Programm bedurfte sicherlich keines großen Gedankensprunges mehr, dennoch war das Vorhaben natürlich innovativ.
Zum Start des ORF für Südtirol via Walter Schiefele diese Erinnerung :
Neues Tirol-Bewußtsein mit Lokal TV - Via RAS von Kufstein bis Salurn ab 2. Mai 1988 visuelle Landesrundschau des ORF - Dank der ORF-Berichterstattung von Innsbruck aus für Südtirol war ein Meilenstein im TV zur Anerkennung und Informationsvielfalt Südtirols geschaffen. via Dolomiten
Struktur und Ablauf der Sendung, die Philosophie und das Erscheinungsbild wurden nach dem Modell der Nachrichtenmagazine in den österreichischen Bundesländern (insbesondere nach dem Modell von „Tirol heute“) konzipiert. Ein erster Versuch startete am 1. April 1996. Möglich machte dies eine strategische Partnerschaft zwischen dem ORF und dem Bozner Privat-TV-Programm Telesüdtirol. Bis es wirklich zur ersten Ausstrahlung eines „Südtirol Heute“ kam, waren zunächst einige finanzielle und administrative Hürden zu nehmen. Das Projekt war auf eine kommerzielle Basis gestellt (daher war die etwas komplizierte Kooperation mit einem privaten Programmanbieter notwendig, da der ORF in Südtirol ja nicht als "Privater" auftreten konnte). Durch ein stark eingeschränktes Sendernetz und damit beschränkter Reichweite fehlte allerdings die wirtschaftliche Grundlage. Ein weiterer Risikofaktor war der begrenzte Werbemarkt und die Werbebudgets der Südtiroler Wirtschaft konnten (oder wollten?) ein derart aufwendig gestaltetes TV-Programm nicht finanzieren. Nach zwei Jahren wurde dieses zwischen öffentlich-rechtlich und kommerziell ausgerichtete Projekt wieder eingestellt.
Nach einer zweijährigen Pause, also im Jahre 2000, startete der damalige ORF-Generalintendant Gerhard Weis in Absprache mit der Südtiroler Landesregierung eine Neuauflage von „Südtirol heute“. Nun waren die Rahmenbedingungen grundlegend neu konzipiert. Für das grenzüberschreitende Programm fand man eine adäquate Rechts- und Finanzierungsform, die es erlaubt, „Südtirol heute“ als Programm des ORF Tirol zu empfangen. Das Erfolgsmodell: „Südtirol heute“ wurde in das nationale Programm von ORF 2 eingebaut, damit war durch das flächendeckende Sendernetz der RAS eine optimale Reichweite garantiert. Zudem sollte das Nachrichtenmagazin nicht kommerziell finanziert, sondern von der öffentlichen Hand (sprich Landesregierungen auf der einen Seite, und dem ORF auf der anderen Seite) wirtschaftlich getragen werden.
Heute produzieren zehn Redakteure im Bozner Büro "Südtirol heute". Die Sendung möchte sowohl den Südtirolern Interessantes aus ihrem Land zeigen als auch die Nord- und Osttiroler über Südtirol informieren. Die redaktionellen Beiträge werden ins ORF-Landesstudio Tirol nach Innsbruck übertragen und von dort über die Tiroler ORF-2-Sender und in Südtirol via dem RAS-Sendernetz ausgestrahlt. Die Moderation des Nachrichtenmagazins erfolgt abwechselnd im Wochenrhythmus. "Südtirol heute" wird werktags um 18.30 Uhr in Nord- und Südtirol ausgestrahlt, darüberhinaus wird in Südtirol das Programm um 19.30 Uhr wiederholt. Damit lassen sich zeitliche Überschneidungen mit dem ladinischen Nachrichtenprogramm der RAI und mit der Tagesschau von RAI Südtirol (20.00 bis 20.20 Uhr) vermeiden.
Einige weitere Eckdaten zur Redaktionsstruktur und zur technischen Abwicklung:
Die zehn Redakteure stammen alle aus Südtirol sind. Drei Kamerateams und drei Editor-Plätze sind für den technischen Bereich vorgesehen; die redaktionelle Arbeit und die Produktion der Beiträge werden im Redaktionssitz in Bozen erledigt. Die Beiträge werden dann über eine Leitung der RAS nach Innsbruck übertragen. Die technische Sendeabwicklung und die Moderation erfolgen im Studio von ORF Tirol in Innsbruck. Diese Konstellation bringt einige Synergien mit sich. So kann ein einziges Sendestudio zwei Nachrichtenmagazine betreuen, was finanzielle Einsparungen für die technische Einrichtung und dem technischen Personal mit sich bringt. Zudem ist mit den heute zur Verfügung stehenden Kommunikationssystemen die tägliche Kommunikation zwischen Redaktion und technischer Sendeabwicklung an verschiedenen Standorten ganz unkompliziert geworden.
Neben der Gestaltung von „Südtirol heute“ arbeitet die Bozner Redaktion in Bozen für den ORF bimedial: Die Südtirol-Redaktion beliefert die nationalen Hörfunk- und Fernsehprogramme des ORF sowie Ö2 Radio Tirol mit journalistischen Beiträgen aus Südtirol. Zudem wird noch einmal wöchentlich eine halbstündige Sendung aus Südtirol für das 3Sat-Gemeinschaftsprogramm produziert, dessen Programme auch vom ORF mitgestaltet werden.
Südtirol heute ist auch eine Woche rückwirkend online unter tirol.ORF.at abrufbar. Da ORF 2 im Rahmen der täglichen Nachrichtenreihe "Bundesland heute" freilich auch die Nachrichtensendung "Tirol heute" ausstrahlt, ergibt sich in Tirol und Südtirol die Besonderheit, daß gleich zwei "Bundesland heute"-Sendungen nacheinander ausgestrahlt werden ("Tirol heute" beginnt um 19.00 Uhr). In allen anderen österreichischen Bundesländern existiert nur eine regionale Nachrichtensendung (von den slawischsprachigen Volksgruppenprogrammen einmal abgesehen). Über RAS ORF 1 wird "Südtirol heute" zudem um 19.30 Uhr wiederholt.
Ein standortunabhängiger Empfang aller zehn Landesprogramme auf ORF 2 ist zwar via Astra-Satellit möglich, jedoch untersagen die Lizenzbestimmungen der ORF-Digitalkarte einen Empfang außerhalb von Österreich und Südtirol.
Wie uns Patrick Rina mitteilte, erfreut sich die Sendung "Südtirol heute" auch in Nordtirol großer Beliebtheit, und nicht nur das, die Zuschauerzahlen nehmen sogar weiter zu, was man von den anderen Regionalnachrichtensendungen nicht unbedingt behaupten kann.
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