Radio Tirol, der Traditionssender unseres Landes, feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen – und ist damit der älteste Privatsender Südtirols auf Sendung.
Von sechs Radiobegeisterten 1977 in Dorf Tirol gegründet ging der langjährige Chefredakteur Gerald Fleischmann professionell ans Werk und erwies sich als Pioneer seiner Zeit im Privatradiobereich.
Eine wachsende und engagierte Mannschaft, solide Gesellschafter und Herausgeber, ein umfangreiches Sendernetz und ein heimatbezogenes Programm waren die Eckpfeiler in den vergangenen 30 Jahren.
Dies führte zu Rekordeinschaltquoten und damit auch zum wirtschaftlichen Erfolg. Ein Generationenwechsel auf Gesellschafterebene vor einigen Jahren war der Anlass für eine strategische Allianz und Partnerschaft mit dem jungen Radiosender Südtirol 1.
Um möglichst alle Musikwünsche der Südtiroler Hörer zu erfüllen wurden die beiden Programme so abgestimmt, dass sie sich perfekt ergänzen. Das jugendlichere und moderne Südtirol 1 mit „einfach den schönsten Hits“ und die traditionellere Ausrichtung Radio Tirols vom Schlager bis zum Evergreen.
FM-Kompakt besuchte anlässlich der Radiotage 2014 am Samstag, 10. Mai, das Funkhaus Südtirol in Bozen und damit natürlich auch die Heimat von Radio Tirol - Matthias Hornsteiner schrieb hierzu in der Fachpublikation "REFLEXION" folgendes.....
Für 14.00 Uhr war die Besichtigung des Funkhaus Südtirol angesetzt. Dieses beheimatet die Programme Radio Tirol und Südtirol 1, sowie auch das Südtirol-Journal. Herr Markus Steiner Ender, der für die technischen Angelegenheiten im Funkhaus zuständig ist, führte uns durch die Räumlichkeiten.
Sendertechniker Patrick Rina - links im Bild- opferte extra für uns seinen (eigentlich freien) Samstag Mittag - Bild dank Andreas Knedlik
1995 wurde das Südtirol-Journal von mehreren privaten Südtiroler Radiostationen mit der Aufgabe gegründet, ein gemeinsames Mittagsmagazin mit unabhängigen Nachrichten, Informationen und Interviews aus dem regionalen und nationalen Geschehen anzubieten. Im November 1997 wurde für dieses Netzwerk auch eine stündliche Nachrichtensendung ins Leben gerufen. Nicht weniger als neun Südtiroler Stationen beziehen vom Südtirol-Journal gegen Bezahlung die Nachrichten. Bei allen Sendern laufen die Informationen um 10 Minuten vor der vollen Stunde. Einzige Ausnahme bildet hier Radio Tirol, denn aus alter Verbundenheit bringt sendet man weiterhin die Nachrichten stets zur vollen Stunde. Um "10 vor" werden die Nachrichten live ausgestrahlt und von den jeweiligen Sendern übernommen. Radio Tirol zeichnet die Meldungen auf, um sie dann zur vollen Stunde zeitversetzt wiederzugeben.
Viel früher, nämlich bereits 1977, wurde Radio Tirol in Dorf Tirol bei Meran ins Leben gerufen. Schon sehr früh besaß Radio Tirol den Ehrgeiz, qualifizierte Nachrichtensendungen auszustrahlen. Daher schloß man einen Vertrag mit der Deutschen Presseagentur (dpa) ab, um regelmäßig mit den aktuellen Weltnachrichten versorgt zu werden. Schwieriger war es dagegen, an die lokalen Nachrichten zu gelangen. In der Anfangszeit verfügte Radio Tirol ja noch nicht über Korrespondenten und es existierten keine anderen Quellen, die man anzapfen konnte. Also mußte man sich zuerst anderer Medien der Konkurrenz bedienen. Radio Tirol erfreute sich auch in Bayern einer treuen Stammhörerschaft, da man über die exponierte Sendeanlage auf der Zirog-Alm oberhalb des Brennerpasses sendete. Früher setzte man die Frequenz 101,5 MHz ein; als aber der ORF auf dem Patscherkofel die 101,4 für Blue Danube Radio (heute FM4) in Betrieb nahm, wechselte man auf die 105,4 MHz. Vom selben Standort sendete man parallel auch auf 91,1 MHz. Im Gegensatz zur 105,4 strahlte die 91,1 aber nie RDS aus.
Sehr beliebt waren die volkstümlichen "Frühschoppen"-Sendungen mit Hans Kutscherer (1943 – 2011), der aus Niederösterreich stammte. Insbesondere aber auch die höchst ausführlichen Nachrichtensendungen abends ab 19 Uhr blieben mir sehr positiv in Erinnerung. Die Dauer der Nachrichten variierte meist zwischen 25 und 35 Minuten! Wer von den dudelfunkgeplagten Hörern der Gegenwart kann sich das noch vorstellen?Insgesamt war das alte Radio Tirol ein höchst abwechslungsreiches und völlig formatfreies Privatprogramm, das seinerzeit zum populärsten Sender in Südtirol avancierte.
Das heutige Radio Tirol hat mit dem alten allerdings nicht mehr viel gemein. Im Sommer 2004 vollzog man die Fusionierung mit Südtirol 1, welches aus der Sarner Welle hervorging (mit dem legendären Südtirol 1 aus den 80er Jahren hat das moderne Südtirol 1 rein gar nichts zu tun!). Nach der Fusion zogen Radio Tirol und Südtirol 1 in das gemeinsam erschaffene Funkhaus. Radio Tirol befand sich bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin im Dorf Tirol. Durch Zusammenlegung der beiden Stationen unter einem Dach, einschließlich der Anbindung des Nachrichten-Networks Südtirol-Journal lassen sich seither neue Synergien nutzen. Beide Stationen stehen gegenseitig nicht in Konkurrenz, denn Südtirol 1 ist ein formatiertes Hitradio, während Radio Tirol gezielt Schlager und Oldies sendet. Man verfügt neben verschiedenen Produktions-/Aufnahmestudios über zwei identische, aber getrennte Hauptstudios. Diese sind direkt nebeneinander gelegen. Man beachte, daß die Moderatoren jeweils nur für "ihre" Station on air sind. Es findet auf diesem Gebiet also kein "Austausch" statt.
Mit ständig mitlaufenden TV-Bildern von CNN, RAI 1, ORF 2 und NTV hält man sich auf dem Laufenden, zudem bezieht man die aktuellen Wetterinformationen über die S24-Webcams.
Die Fusionierung brachte es mit sich, daß sich Radio Tirol von vielen Frequenzen trennte. Dies hatte zur Folge, daß das Programm mittlerweile nicht mehr in Nordtirol und Oberbayern empfangbar ist (außer man befindet sich in Höhenlagen oberhalb 2000 m). Südtirol 1 übernahm die 105,4 MHz auf der Zirog-Alm; trotz dichter Bandbelegung ist das Signal auch heute noch in Teilen Oberbayerns und Schwabens aufnehmbar. Leider hat inzwischen das Garmischer Radio Oberland die 105,4 auf dem Laber-Berg bei Oberammergau belegt. Die 91,1 wurde vor vielen Jahren schon abgeschaltet und nicht wieder reaktiviert (Doppelausstrahlung für ein- und dasselbe Sendegebiet sind nicht zulässig). Mittlerweile wird die Frequenz in Innsbruck für Radio Maria Österreich genutzt.
Im Funkhaus ist übrigens auch die Werbeagentur untergebracht, welche beide Programme vermarktet. Beim Schlendern durch die Studioeinrichtungen wurde uns schnell bewußt, daß es sich beim Funkhaus Südtirol um die modernste Studioeinrichtung ganz Südtirols handelt. Auch von außen wirkt der Gebäudekomplex mächtig imposant, wenngleich das Funkhaus freilich nur einen kleinen Teil davon nutzt. Alles in allem beschäftigen Radio Tirol, Südtirol 1 und das Südtirol-Journal zusammen 40 festangestellte und 12 freie Mitarbeiter.
Hoch hinaus : Zum Abschluß durften wir auf das Dach des Funkhauses - mit herrlichem Panoramablick weit über Bozen
Auch im September 2009 besuchte FMK das Funkhaus von Radio Tirol + Südtirol 1>
Von der Brennerautobahn Höhe Bozen weit sichtbar: Das Funkhaus Südtirol
Im "Funkhaus Südtirol" in der Innsbruckerstrasse 23 in Bozen sind die beiden Radiosender Südtirol 1, sowie Radio Tirol untergebracht. Ausserdem befindet sich hier die Nachrichtenredaktion des Networks "RMI". Ursprünglich war eine Besichtigung des Funkhauses mit Frau Sabrina Fleischmann (Tochter des Radio-Tirol Gründers und Radiopioniers Dr. Gerald Fleischmann) geplant. Frau Fleischmann machte mir kurz zuvor jedoch die erfreuliche Mitteilung, dass sie sich aktuell im Mutterschutz befindet und so wurde ich freundlich von Dr. Martin Pfeifhofer empfangen. Er gehört seit über 25 Jahren zum "Inventar" von Radio Tirol und ist als Chefredakteur und Verantwortlicher Direktor "Mädchen für Alles" und somit für sämtliche Bereiche zuständig, die beim Radio anfallen.......
Martin Pfeifhofer begrüsst FMK am Eingang des Funkhauses Südtirol - Erwähnenswert: Bereits im Aufzug zum Funkhaus schallt aus den Lautsprechern das Programm von Südtirol 1
Er war übrigens verantwortlich für die Fusion mit Südtirol 1, welche im Sommer 2004 vollzogen wurde. Südtirol 1 ging aus der Sarner Welle hervor. Nach der Fusion zogen Radio Tirol und Südtirol 1 in ein gemeinsam erschaffenes Funkhaus. Radio Tirol befand sich bis zu diesem Zeitpunkt im Dorf Tirol. Durch Zusammenlegung der beiden Stationen unter einem Dach, inkl. Anbindung des Nachrichten-Networks "RMI" lassen sich seither ganz andere Synergien nutzen. Beide Stationen stehen sich gegenseitig nicht in Konkurrenz. Südtirol 1 ist ein formatiertes Hitradio, Radio Tirol sendet gezielt Schlager und Oldies. Man verfügt neben diversen Produktions-/Aufnahmestudios über zwei absolut identische - jedoch getrennte - Hauptstudios. Diese sind direkt nebeneinander gelegen. Hervorzuheben ist, dass die Moderatoren jeweils nur für "ihre" Station on air sind. Es gibt auf diesem Gebiet also keinen "Austausch".
Sendestudio von Radio Tirol - gegenüber das Studio von Südtirol 1. Unter anderem hält man sich über ständig laufende TV-Bilder von CNN, RAI 1, ORF 2 und ntv auf dem Laufenden. Ausserdem bezieht man die aktuellen Wetterinformationen über die S24-Webcams.
Mit RMI ist im Funkhaus auch eine Nachrichtenproduktionsfirma untergebracht. Gleich neun Südtiroler Stationen beziehen von RMI gegen Bezahlung die Nachrichten. Bei allen Sendern laufen die Informationen um 10 Minuten vor der vollen Stunde. Einzige Ausnahme bildet hier Radio Tirol. Aus alter Verbundenheit bringt man nach wie vor, die Nachrichten immer zur vollen Stunde. Um "10 vor" werden die Nachrichten live ausgestrahlt und von den jeweiligen Sendern übernommen. Radio Tirol zeichnet die News auf, um sie dann zur vollen Stunde zeitversetzt wiederzugeben.
Im Hause ist ausserdem die Werbeagentur untergebracht, welche beide Programme vermarktet. Beim Funkhaus Südtirol handelt es sich um die modernste Studioeinrichtung ganz Südtirols. "Selbst die RAI - Sender Bozen kann hier nicht mithalten".
R. Tirol, ST 1 und RMI haben zusammen ca. 40 festangestellte und 12 freie Mitarbeiter.
Südtirol 1 ist sehr angetan von der der Webradio-Nutzung. Eine Ausweitung des Sendegebietes (z.B. grenzüberschreitendes UKW oder auch SAT-Abstrahlung) ist nicht geplant. Der Kosten-Nutzen Faktor steht hier in keinerlei Verhältnis. Nicht zuletzt bezeichnet Pfeifhofer jedoch auch die fest vorgegebenen UKW-Frequenzen in Italien als Problem. "Die Zeiten, als man einfach mal eine (relativ) freie Frequenz belegte sind längst vorbei".
Südtirol 1 ist jedoch stolz auf Empfangsberichte und eine grosse Hörerresonanz aus Trient und Innsbruck. In Innsbruck ist man in hervorragender Qualität auf 105,40MHz hörbar. Im Grossraum Trient bis knapp an den nördlichen Gardasee wird man auf 97,50MHz empfangen. Hier kommen immer wieder positive Reaktionen von italienischen Zuhörern, die deutsch lernen möchten, aber auch Urlaubern und Pendlern aus Südtirol, die die Frequenzabdeckung bis nach Trient auf dem Weg über die Autobahn sehr schätzen. Man nutzt für ST 1 insgesamt 22 Umsetzer.
Sowohl Radio Tirol, als auch Südtirol 1 verbreiten im Grossraum Bozen ihre Programme auch auf DAB. Bei der Frage nach der DAB-Nutzung in Südtirol lächelte Pfeifhofer und meinte: "Verschwindend gering".....Laut Pfeifhofer "könnte bei DAB im Vergleich zu UKW weit über die Hälfte der Umsetzer eingespart werden. Ausserdem erreiche man dann Seitentäler, welche auf UKW nur sehr schwer versorgbar sind.......Beim Radio müsste es dieselbe konsequente Umstellung wie beim analogen auf das Digitale DVB-T geben......Nur dann hätte DAB Erfolg........Problematisch ist auch die Autoradio-Produktion, welche einfach zu wenig in DAB investiert". In diesem Zusammenhang erinnert er sich an eine Begebenheit mit Landeshauptmann Luis Durnwalder. Dieser sollte zum DAB-Start in Südtirol einen DAB-Empfänger in seinem Mercedes installiert bekommen. Als ihm jedoch die Werkstatt mitteilte, dass aufgrund des Einbaus sämtliche Garantieansprüche wegfallen würden, verzichtete dieser auf sein neues Radio. Somit hat also selbst der Landeshauptmann keinen DAB-Empfang im Auto.....
Bei Radio Tirol auf Sendung
FMK bedankt sich bei Martin Pfeifhofer für die Gastfreundschaft im Funkhaus Südtirol
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Hier die imposante Radio Tirol (Südtirol 1) Antenne
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Blick nach Innsbruck und Deutschland
Danke für diese beeindruckenden Bilder an Markus Gilg !!!
Im Funkhaus Südtirol untergebracht....... Radio Tirol