Armin Langner erinnert sich exklusiv für FM Kompakt an ganz besonders liebens- und damit auch hörenswerte Radiosender aus Südtirol......

 

  •  Radio Alpha / Meran Lieber Freund ital.Radiostationen, meine Erinnerungen gehen zurück in die bekannten Meraner Einkaufszone "Lauben", die ich in früheren Jahren schon x-mal von oben nach unten, bzw. umgekehrt gegangen bin. Die "Laubengasse" ist das Herz der Meraner Altstadt. Sie wurde im 13.Jahrhundert erbaut und besteht aus zwei Häuserreihen mit niedrigen Laubengängen. Die von Fußgängern stark frequentierte Geschäftsstraße wirkt faszinierend auf alle Meran-Besucher mit ihren zierlichen Erkern, Torbögen, verwinkelten Hinterhöfen und abenteuerlichen Treppenaufgängen. Ein Geschäft nach dem anderen, sowie zahlreiche Lokalitäten laden immer zum Verweilen ein. Am Ende der Lauben winkt das Kurhaus und die Passerpromenade mit den vielen exotischen Pflanzen, unzähligen Eisdielen und Caffees, ganz nach dem Motto "Herz was willst du mehr". Und genau in dieser Gegend gab es in der Zeit von 1979 bis zum Sommer 1982 eine deutsch-ital. moderierte Radiostation mit dem Namen RADIO ALPHA. Mit einem 100 Watt-Sender erreichte man über einen Umsetzer in Tscherms, oberhalb Meran gelegen, das gesamte Stadtgebiet von Meran bis nach Terlan (4km von Bozen entfernt). Das  alternativ linksorientierte Programm wurde von Meraner Jugendlichen produziert, wie gesagt aus der Laubengasse Nr. 105. Gesendet wurde auf den Frequenzen 94,5 und 105 Mhz. Die Sendungen wurden im Sommer 1982 ohne Ankündigung von heute auf morgen aus verschiedenerlei Gründen eingestellt. Lesen Sie bitte hierzu auch meinen Bericht an anderer Stelle zu RADIO MAJA, dem ersten alternativen linksorientierten Radiosender Merans, den es leider ebenfalls nicht mehr gibt.

 

  • Radio Duplago ......während mehrerer Aufenthalte in Südtirol besuchte ich fast alle mir damals bekannten Adressen, und so führte mich eines Tages  der Weg nach Toblach  zu  RADIO DUPLAGO  Das Haus in dem sich das Studio  befand, stand  etwas außerhalb von Toblach und war nicht leicht zu finden. Endlich geschafft öffnete sich mir und meinem Südtiroler Bekannten , nach mehrmaligem Klingeln die Tür und eine etwas ältere Person, ohne Zähne führte uns ins Studio, wo uns der Besitzer von Radio DUPLAGO, Alexander Lanz, begrüßte. Der Raum erinnerte mich an ein  überdimensionales Wohnzimmer. An einem Ende des Raumes befand sich eine Sitzbankgruppe auf der wir Platz nehmen durften, vorher mußten wir aber jeglichen Krempel, wie Schallplattenhüllen, Puppen ecetera, entfernen ,wollte mich ja nicht unbedingt auf dise Dinge setzen. Auf der rechten Seite des Wohnzimmers, will ich es mal so nennen, befanden sich Regale, vollgepfercht mit Langspielplatten. Daneben ein großer Schreibtisch, aufdem befand sich ein kleiner Fernsehapparat, ein Marke "Asbach Uralt" Plattenspieler und ein Mikrofon. Bevor ich Herrn Lanz Fragen stellen konnte, mußte dieser die Uhrzeit durchsagen und einen weiteren Musiktitel auflegen. Radio Duplago war damals nur in Toblach und unmittelbarer Umgebung zu hören. Mit Hilfe einer verstärkten Sendeleistung, wollte man das gesammte Hochpustertal erreichen. Doch daraus wurde nichts. Zu wenig Werbekunden und mangelnde Finanzmittel, beendeten bald das Leben des netten und gemütlichen Radiosenders, der aus dem Wohnzimmer funkte Alexander Lanz ging dann nach Bruneck zu dort ansäßigen Sendern. Was aus ihm geworden ist weiß ich leider nicht.

 

  • FWP hier meldet sich Armin Langner vom Ex-FB aus Unterhaching, früher wohnhaft in Starnberg, Murnau am Staffelsee und MÜNCHEN. In München wohnte ich damals im Stadtteil Laim im 3.Stock mit Südrichtung. Und dort war es auch als ich eines Tages mit Hilfe eines Grundig Satellit 600-Weltempfängers die FREIE WELLE PUSTERTAL hören konnte. Ein Anruf in Sand  in Taufers (Ahrntal ) beim Sender löste ungläubiges Staunen aus,daß man F W P IN München hören konnte. Und schon bald hieß es in einer Sendung der F W P "der Armin Langner in München muß eine Antenne so groß wie ein Hausdach besitzen ,da er uns  bis in München hören kann. Dabei benutzte ich zum Empfang lediglich, die im Grundig eingebaute Teleskopantenne und sonst nichts. Seitdem war FWP mein absoluter Lieblingssender,den ich Tag und Nacht hörte. An einem Abend aber gab es schrecklichen Bandsalat, den man beim Sender nicht wahr nahm. Ich versuchte beim Sender anzurufen, doch erst nach einer halben Stunde meldete sich eine männliche Stimme am Telefon. Der Herr war sehr überrascht und entsetzt, da man von allem nichts mitbekommen hatte .Wir sitzen schon den ganzen Abend im Keller und spielen Karten, meinte der Herr nur und versprach gleich Abhilfe zu schaffen. Das dauerte aber und dauerte......."Wir bitten unsere Hörer um Entschuldigung,  wegen einer technischen Störung und danken dem Anrufer aus MÜNCHEN".....

 

 

  • Radio Gherdeina - Radio Gröden Im Alter von 14 Jahren kam ich erstmals nach St.Ulrich im Grödner Tal. DieserOrt am Langkofel gelegen, ist vielen Wintersportlern ein Begriff. 70 % der  Bewohner  spricht Ladinisch und hier lebte einst Luis TRENKER und wurde der Komponist Giorgio Moroder geboren. Das es hier auch eine Radiostation mit dem Namen RADIO GHERDEINA -bzw. RADIO GRÖDEN gibt, die schon mehrmals den Besitzer wechselte, wußte ich bei meinem letzten Besuch in St.Ulrich. Heute gehört dieser Radiosender der Familie Rabanser. Die gesamte Familie ist bei diesem Sender beschäftigt. Damals amüsierte ich mich wegen des etwas ungewöhnlichen Zugangs zum Sender. Vom Hof aus im Awesen Reziastraße führte eine ungewöhnlich schmale Treppe nach oben. Man möge mir verzeihen, aber ich dachte damals vor einer Hühnerleiter zu stehen. Kann mir nicht vorstellen,daß es diese Begebenheit heute noch gibt. Mit meiner 100%igen Gehbehinderung, seit 13 Jahren (nach einer Hirnblutung) und im Rollstuhl sitzend, käme ich wohl nie ins Studio. Jedenfalls handelt es sich bei Radio Gherdeina um eine äußerst  angenehme Radiostation, bei der ich gerne ab und zu im Internet zuhöre. Die Musikrichtung mit Schlagern und Volkstümlichen, gespickt mit Durchsagen und Werbespots, erinnert mich an längst stillgelegte Stationen, wie Radio ALPINA und Radio Duplago, sowie dem ehemaligen BURGGRÄFLER LANDFUNK.....

 

  • Radio Maia Meran ...während eines Aufenthaltes in Meran wollte ich auch eine rein italienische Radiostation kennenlernen. Und so begab ich mich eines Tages in die Via Schaffer (Schafferstraße) zu RADIO MAIA, einem Sender, mit Musik für Jugendliche, gestaltet von jugendlichen D J's. Nachdem ich an der Haustür geklingelt hatte, rührte sich nichts und ich bemerkte das diese Tür unverschlossen und nur angelehnt war. Vermutlich war dort Tag der offenen Tür;-) Und so zögerte ich nicht lange und öffnete die Tür und gelangte in einen zappendusteren Raum. Weit und breit war niemand zu sehen, lediglich rotes Licht und laute Musik kam aus einer spaltbreit geöffneten Tür. Ich rief laut "Hallo" und klopfte mehrmals an die Tür, aus der ich Stimmengewirr und ständiges Lachen weiblicher Personen hören konnte. Italienerinnen sprechen ja bekanntlich schneller wie ein Maschinengewehr. Jedenfalls, meine 2 Begleiter und ich wollten schon wieder gehen, da öffnete sich die Tür ganz und es kam eine weibliche Person zum Vorschein, die besser in die Rotlichtszene passte, als in einen Radiosender. Die Frau war sehr erschrocken als sie uns sah und redete wie ein Wasserfall auf uns ein. Sie verstand kein Deutsch, nur ein wenig englisch. (Für was legen die eigentlich englische Titel auf, wenn sie nichts davon verstehen fragte ich mich). Jedenfalls verstand die Madame nicht, was ich wollte. Ja, was wollte ich eigentlich: Nur ein paar Stationsaufkleber und einen Blick ins Studio werfen.... Da die Person ständig mit dem Kopf nickte, verstand ich das als Einladung, den in schummriges Rotlicht und Zigarettengeschwängerten Raum zu betreten. Das empfand man wohl als Bedrohung, denn das Gezetter war riesig und wir zogen es vor, den Raum und das Haus auf den schnellsten Weg zu verlassen. Wenige  Minuten später hörte man eine Polizeisirene ! Ob die aber wegen uns und einem wirklichen Mißverständnis unterwegs waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Noch heute frage ich mich, ob ich da wirklich bei einem Radiosender war, oder in einem Erotikladen, aufgrund der konfusen Beleuchtung.  Es ist mir nicht bekannt, ob diese Station heute noch existiert, oder den Namen geändert hat (was ja in Südtirol öfters vorkam).

 

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