Elsass
Ende der 80iger Jahre entdeckten findige Radiomacher aus dem Elsass die Möglichkeit, privates Radio für weite Teile Baden-Württembergs und zum Teil auch weit darüber hinaus zu machen. Radio Powerplay, Euroradio, Radio Rock`n Roll oder auch Radio Drops erfreuten sich besonders bei der Jugend grösster Beliebtheit. Diese Seite wird nach und nach die Geschichte des freien Radios aus dem Elsass wiedergeben......................
Leider gibt es nur sehr wenige Berichte über die Radioszene im Elsass. FMK fand für Euch trotzdem einige Meldungen aus dem Elsass.....
- NEU: Der Christliche Sender Radio Belsace aus dem Elsass (Artikel vom 01.11.82) - Start der Station war am 25.10.82 um 16:00 Uhr - man sendete bis in den Großraum Basel in Deutsch und Französisch via Walter Schiefele
- Mission über 104,1 MHz : Der Tageskommentar kritisiert die Programme von Radio Belsace aus dem Elsass vom 15.01.1983 via Walter Schiefele
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Radio vie Nouvelle (RVN) aus Mühlhausen :Innerhalb des ADDX-Kuriers wurde in der Juni 1983 Ausgabe mit der Überschrift "Christliche UKW-Sender im Elsass" ein Interview mit Jean Rohner, dem "Direktor" von RVN, abgedruckt - Infos zur Sendezeit und dem Sendegebiet - Antenne und Sender
- Radio Italia beschlagnahmt UND Wir stören niemanden...Meldungen vom Juli 1984 über die bis Basel sendende Station aus St. Louis dank Walter Schiefele
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Die "Reflexion" Ausgabe Mai 1989 brachte "Hintergrundinformationen zu den Reformen der Rundfunkszene im Elsass (zusammengestellt von FMK-Leser Christian Brülhart !) + Meldungen aus Frankreich/Elsass
- Radio One mit Werbung - Presseschau und Sendeplan vom November 1984 - Radio One sendete vom grenznahen St. Louis auf 101,80 MHz bis weit in die Schweiz. So wurde Basel perfekt abgedeckt.
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PIN-Magazine 5/6-1989 berichtete über das Ende von Drops-FM und einer geplanten Kooperation von RTO und Euro Radio.
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PIN-Magazine 8/9-1989: Radio Drops nahm Sendebetrieb wieder auf ! + Übersicht nicht lizensierte Privatsender im Elsass.
Unter "Karlsruhe Radiokult" findet ihr viele schöne Erinnerungen und Bilder zu Radio Drops und Euroradio/Powerplay.
Stefan Heimers betreibt eine eigene interessante Webseite, u.a. mit seinen Erinnerungen an die Privaten vom Elsass. Hier der Link. Stefan gegenüber FMK: "Vom Elsass wurde schon in den 70er und frühen 80er Jahren Radio für die Schweiz und Deutschland gesendet. Der bekannteste Sender war wohl Radio Dreyeckland, welches politisch motiviert war (gegen Kernkraftwerke).
Mein Lieblingssender war aber Radio One, das Anfang der 80er Jahre aus Frankreich für die Region um Basel gesendet hat. Ich bin dabei meine Kassettensammlung zu durchsuchen und veröffentliche einige Ausschnitte auf meiner Homepage!
Interessante Recherche dank Stefan : So wie es aussieht war Radio One aus Saint Louis (Frankreich) - Nähe Basel - sogar im Visier des schweizerischen Staatsschutzes, wurde aber wohl nicht als besonders gefährlich eingestuft:
Das war in der Schweiz gegen Ende der 80er Jahre ein Riesenskandal, als öffentlich wurde, dass Akten über zehntausende Bürger angelegt wurden. - so aber auch zu Radiosendern.......
Ebenfalls Anfang der 80er gab es noch Radio Belsass. Daran habe ich nicht mehr so genaue Erinnerungen, die Musik war nicht so mein Stil, wenn ich mich recht erinnere war es ein religiöser Sender.
Mitte der 80er stellte Radio One den Betrieb ein. Dafür gab es dann Radio Europa, das hauptsächlich von Baslern (teils in Basel wohnhaften Italienern) betrieben wurde. Davon habe ich noch nichts auf der Homepage, das kommt aber sicher auch noch. Kassetten sind massenhaft vorhanden.
Um 1990 gab es noch Regio FM, das hauptsächlich französisch, seltener in schweizer Dialekt gesendet hat.
Stefan Heimer hat über seine interessante Webseite neue Soundfiles online gestellt, u.a. Radio Europa und DRS 3 !
Von Radio Europa gibt es einen lustigen Ausschnitt aus einem Telefonwettbewerb, wo der Moderator Toni per Zufall merkt, dass er den Hörer persönlich kennt, der ebenfalls Toni heisst > Radio Europa-Soundfile
Ich habe die letzten Wochen wieder ein paar neue Tonschnipsel ausgegraben und meine Internetseite über Radio One erweitert. Neu sind die beiden "Radio One Lieder".
Auch hinzugekommen sind zwei PDF-Dokumente von einem ehemaligen Mitarbeiter (Peter Thommen, der war bei Radio One und Dreyeckland beteiligt), mit Anleitungen zur Benutzung der Technik und der Musikauswahl:
Zudem habe ich unterdessen auch einen Wikipedia-Artikel über Radio One erstellt.
Mir ist dabei aufgefallen, dass es auch einen Artikel über Radio Dreyeckland (Elsass) gibt, der noch sehr lückenhaft ist.
BITTE an alle FMK-Leser: Helft auch ihr die Wikipedia-Artikel über ehemalige Radiosender zu überarbeiten. Sicher schlummert hier noch viel Wissen in den Köpfen ehemaliger Zuhörer, das sich lohnen würde dort zu verewigen.
Das Elsass - direkt an Grenze zu Deutschland gelegen. Von hier aus wurde bis nach Zürich, Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg gesendet.
Radio Drops
Daniel Wächter verfasste im September diese Erinnerungen an Radio Drops :
Radio Drops war ein Radiosender in den 1980er Jahren. Geschichte Radio Drops war der Radiosender der Großraum-Diskothek Super Drops in Kehl-Goldscheuer und sendete ab Anfang 1987 auf der 107,70 FM für Südbaden und Straßburg nach der Übernahme von Chanel Radio aus Straßburg. Ab Mitte 1987 gab es einen Relaysender für den Karlsruher Raum auf der 105,90 UKW mit 1KW in der Nähe von Wissembourg. Zuerst wurde aus dem Straßburger Stadteil Rheinau gesendet, später dann aus dem Europe Center gleich neben der place des halles in Straßburg. Zum Super Drops gehörten außer Radio Drops noch der Drops-Speisewagen und das "Plattengeschäft" Drops Records. Radio Drops war auch mit einer rollenden Disco on tour, beispielsweise in der Festhalle Durlach und der Kulturhalle in Berghausen. Radio Drops wurde dann Ende der 80er wie alle Radiosender in Frankreich ohne Lizenz von den Behörden geschlossen. Moderatoren Folgende Moderatoren waren on air: Commander Tom, DJ im Drops; er hatte in den 80er Jahren zwei Chart Hits: And the rap goes on und Last Night Rap. Heute ist er ein weltweit bekannter Techno DJ und Produzent z.B. "are am eye" Sandy (Sandra Leske), später bei Euroradio 106,80 , Radio Ladies First und jetzt bei Hitradio Ohr in Offenburg und Schwarzwaldradio on air. Beide Sender kann man in Karlsruhe auf DAB+ hören. Uwe Suhm – er ist jetzt auch bei Hitradio Ohr zu hören. Alex F. er war der Light-DJ im Drops Garry Braston später bei Euroradio, Radio Ladies First, Chart radio und jetzt Sportreporter, Nico Kiesel später bei Euroradio, Euroradio Freiburg, jetzt hat er eine Werbeagentur Kurt Keiler, Nino, Rachel und weitere Weblinks Artikel zu Radio Drops im Blog KarlsruheRadiokult www.laut.fm/euroradio– hier kann man Radio Drops Jingles und 80er Musik hören - Danke an Daniel
Drops - Highlights
http://www.youtube.com/watch?v=QZ15GpLQiK0
Drops - Impressionen
http://www.youtube.com/watch?v=kKA9Gt0TC-k
Drops - Abriss
http://www.youtube.com/watch?v=rKlaeifvQ9I
Und auch Wikipedia hat einen Eintrag
http://de.wikipedia.org/wiki/Drops_SuperDisco
Neben Radio Powerplay funkte auch Radio Drops vom Elsass aus in Richtung Deutschland. Die Sendeanlagen standen auf der Elsässischen Seite. Den Namen hatte man von der gleichnamigen Diskothek Drops (beheimatet in Kehl Goldscheuer) übernommen. Von hier aus wurde auch Live gesendet. Im Drops gab es viele Aktivitäten und Auftritte diverser Künstler. Eine sehr schöne Erinnerung an die Diskothek erhielt ich dank Thomas Hodapp von der DAK-Gesundheit. Ab 1992 präsentierte die DAK bundesweit die Aktion "STAR.G.A.S. - Stars gegen Alkohol am Steuer". Thomas Hodapp arrangierte dieses Event mit Roland Kopf, Macher des Drops, auch in Goldscheuer. Hier die Bilder von 1994 mit Erinnerungen an eine gigantische Party, tolle Aktionen und eine unvergessene Disco..... Danke an meinen Kollegen, Thomas Hodapp, von der DAK-Gesundheit:
Eingang Drops Kehl Goldscheuer
Plakatwand an der Bundesstr. Ri Kehl
Flyer Drops 10.3.-12.3.94
DAK Stand im Drops mit Alkommat 1994
Radio Drops Erinnerungen gibt es auch auf Facebook !
Im Jahr 2009 gab es ein Comeback für Radio Drops ! Mit viel Mühe präsentiert der Drops-Macher Roland Kopf einen eigenen Webauftritt mit diversen Erinnerungen an die Diskothek Drops und natürlich auch an das legendäre Radio Drops. Es gab sogar eine Riesen-Drops-Revival Fete Anfang Oktober 2009 mit vielen Fans von früher. (s.u.) .Einige Monate war über die Webseite von Drops auch ein Webradio mit historischen Mitschnitten des Senders aufgeschaltet. Inzwischen wurde dieser Service leider eingestellt.
Am Freitag, den 05.06.09, 07.15h gab Roland Kopf die Planungen für ein Drops Revival bekannt. Den kompletten Radiobeitrag könnt ihr bei YouTube unter diesem Link anhören! Danke an Michael Armbruster und Thomas Kuderer -
Die Geschichte von Radio Drops / FM Kompakt trifft Drops-Macher Roland Kopf
Am Rande der FM-Kompakt-Radiotage in Straßburg und Offenburg trafen wir Anfang Oktober 2017 Roland Kopf, „Macher“ des einstigen Piratensenders Radio Drops, sowie Ralph Sester. Ralph gehörte von 1988 bis 1999 zum Drops-Team (Laser-Programmierung – LightJockey – DJ).
Das Radio-Drops-Studio © Roland Kopf/Ralph Sester
Die einstigen Radiopioniere strahlten ihre Programme von Südtirol, Ostbelgien oder auch von der Nordsee aus nach Deutschland. Nur wenigen ist bekannt, dass es auch „Piratensender“ aus dem Elsass gab. Ab 1987 sorgten vor allem Radio Drops und Radio Powerplay/Euroradio (Charly 2000) in der Region um Offenburg, Karlsruhe und im Elsass für Furore. Beide Stationen hatten ihre Sender auf französischem Boden stehen und wurden für eine gewisse Zeit geduldet. Und zwar solange, bis auf politischen Druck diesen „Piratensendern“ die Grundlage entzogen wurde. Sie waren im Grenzgebiet so erfolgreich, dass sie sowohl den Elsässer Sendern als auch deutschen Stationen wie SWF3 Hörer wegnahmen. Es wurde darauf hingewirkt, dass man im Elsass lediglich dann weiter senden darf, wenn eine offizielle Lizenz hierfür erteilt wurde. Doch wie es der „Zufall“ will, gingen diese Lizenzen im Anschluss nur an französischsprachige Privatradiostationen.
In einem gemütlichen Nebenzimmer des Offenburger Restaurants „Brandeck“ erzählte uns Roland Kopf im Gespräch mit Jörn Krieger vor über 20 Hobbyfreunden und Radiomachern der Offenburger Szene (Frank Leonhardt – Radio Telstar Offenburg, Markus Knoll, Uwe Carsten, Rainer Nitschke – Hitradio Ohr/Schwarzwaldradio) die spannende Geschichte rund um Radio Drops.
Bereits am 9. September 1981 eröffnete Roland Kopf im Ortsteil Goldscheuer in Kehl am Rhein die Großdiskothek Drops, welche in den 80er und 90er Jahren im weiten Umkreis große Bekanntheit genoss. Das Drops war mit seinen 2.500qm lange Zeit die größte und modernste Diskothek Süddeutschlands. Von Beginn an kam im Drops auch eine spektakuläre Laser-Anlage zum Einsatz. Aber auch aufgrund in der Disco durchgeführten Tiger- und Löwenshows sorgte das Drops nicht nur beim Fernsehsender RTL für Aufsehen.
Zur Unternehmensgruppe Drops gehörten später auch das Radio Drops, der aufgrund seiner clubnahen Atmosphäre Mitte der 80er Jahre zu den beliebtesten Radiosendern im Bereich von Karlsruhe bis Basel gehörte. 1987 wurde auch Radio Drops unterwegs (eine Rollende Disco) und Drops Records (ein Plattengeschäft in der Kehler Innenstadt) gegründet.
Linke Tischseite Roland Kopf – Uwe Carsten – Thomas Kuderer – Frank Leonhardt –
Rechte Seite: Ralph Sester © Thomas Kircher/FMK
Hiervon und über vieles mehr erzählte uns Roland Kopf:
Wie kam es dazu, außer der Diskothek auch einen Radiosender zu betreiben?
Ich hatte eigentlich schon längere Zeit die Idee, dass sich diese beiden Dinge gut verbinden lassen und gegenseitig ergänzen. Werbung war teuer und was gibt es für eine Diskothek besseres, als einen eigenen Radiosender zu präsentieren? Einer meiner DJs bearbeitete mich schon seit einiger Zeit, mich mit einem „Radiomacher“ in Straßburg zu treffen. Gesagt, getan…. Anfang 1987 habe ich mich schließlich mit dem damaligen Eigentümer getroffen. Auch er hat sein Radio rein aus Spaß an der Freud' gemacht. Ich bin also nach Straßburg gefahren und als ich den Studioraum betrat, traute ich meinen Augen kaum: Da standen etwa zehn Apfelsaftkisten, ein Kassettendeck und zwei Schallplattenspieler. Was ich dort sah, war also einfachste Technik auf kleinstem Raum und das Ganze hörte sich so professionell wie SWF3 an. Das hat mich schon gewaltig fasziniert.
Ich habe spontan angeboten, den Namen „Drops“ einzubringen und mich finanziell zu beteiligen. Im Laufe der Zeit habe ich dann das Studio und den Sender komplett übernommen. Wir sendeten auf der Frequenz 107,70 MHz.
DJs hatte ich ja, das heißt jeder durfte zwei Stunden pro Tag von Straßburg aus Programm machen. Wir brachten die Musik, welche auch in der Disco beliebt war, und unsere „Meldungen“ bestanden aus den Schlagzeilen der tagesaktuellen BILD-Zeitung. Jeder DJ machte hinter die von ihm vorgelesene Meldung einen Haken, so dass wir uns nicht wiederholten.
Unsere Inhalte über die besten Sexerlebnisse oder wer geht mit wem bzw. wer hat welche kennengelernt haben unsere Hörer fasziniert. Wir hatten umwerfende Resonanzen und Anrufe in der damaligen Zeit. Teilweise stand das Telefon nicht mehr still.
Von 06:00 bis 20:00 Uhr (manchmal auch bis 22:00 Uhr) gab es Live-Programme, nachts liefen Bänder. Wobei die Revox-Maschinen immer mal wieder Probleme machten und wir mehrmals in der Woche nachts ins Studio über die Grenze fahren mussten, um wieder nonstop Musik auszustrahlen.
© Roland Kopf/Ralph Sester
Die Leute liebten Radio Drops und sie hörten uns. So ist ein Freund eines DJs morgens beim Bandwechsel kurz ans Mikrofon gegangen und machte in einem Satz die Durchsage: „Wenn wir extra um 01:30 Uhr ins Studio kommen, um das Band zu wechseln, könntet ihr auch mit einer Flasche Jim Beam vorbeikommen, wir haben schließlich Durst.“ Allein in dieser Nacht kamen geschätzte 300 Hörer mit jeder Menge an Getränken in unser Studio nach Straßburg.
Die Hörresonanz spornte uns an und machte richtig viel Spaß. So fanden regelmäßig am Rasthof Baden-Baden Hörerpartys statt. An dieser Stelle war Radio Drops perfekt zu empfangen und viele verwandelten den Parkplatz zum Treffpunkt und zur Partymeile. Das war wirklich handgemachtes Radio, welches die Massen bewegte.
Wer gehörte alles zum Radio Drops Team?
Das war eine ganze Menge. Wobei mir spontan die folgenden Namen einfallen:
- Gary Preston, war die „Voice“ von Drops – er war vor allem bei den Mädels unglaublich beliebt. Mit ihm stehe ich noch heute regelmäßig in Kontakt, und das nicht nur, weil ich mit seiner damaligen Freundin verheiratet bin J Gary war unser Moderator für die schlüpfrigen Shows in der Diskothek (vom Schaumbaden bis Schlammcatchen). Heutzutage moderiert er die deutsche Fußball-Bundesliga für englischsprachige Sender.
- Uwe Carsten ist heutzutage bei Hitradio Ohr und dem Schwarzwaldradio on air. (FMK-Anmerkung: Uwe bereicherte an diesem gemeinsamen Abend ebenfalls unsere Runde)
- Sandra Laeske (später Euroradio, Ladies First, Hitradio Ohr/Schwarzwaldradio)
- Commander Tom (später RTO) hatte in den 80er Jahren zwei Charthits „And the rap goes on“ und „Last Night Rap“. Er ist ein weltweit bekannter Techno-DJ und Produzent.
- Mino Barbanera unser Italiener im Team. Er moderierte im sympathisch gebrochenen Baden-Deutsch.
Gerne erinnere ich mich auch noch an Rachel, unsere Französin. Ihr haben wir ein wenig Deutsch beigebracht. Gesendet wurde auf Deutsch, Französisch und Elsässisch.
Wie war das Verhältnis zu Charly 2000 vom Konkurrenten Powerplay/Euroradio?
Das war nie giftig, doch immer angespannt. Wobei auch immer etwas Slapstick beinhaltet war, so erinnere ich mich an folgende Begebenheit:
Charly hatte immer wieder Störsender gegen unser Radio Drops aufgestellt, wir haben diese meistens gefunden, abgebaut und Charly vor die Haustüre gelegt, mit einem Zettel drangeheftet: „Gruß von Roland“.
Während Charly 2000 eher „Kirmesradio“ machte oder auch mal die in Deutschland verbotene Version eines Ärzte-Songs spielte, setzten wir immer voll auf Discomusik.
Was waren die besonders schönen Diskothek-Drops-Augenblicke?
Da gab es sehr viele, doch ganz besonders gerne erinnere ich mich an die Auftritte von DJ Bobo, Sandra, Bad Boys Blue oder auch von Culture Beat. Wir hatten damals die Top-Größen des Showgeschäfts bei uns auf der Bühne. Der Ansturm auf diese Acts war gigantisch.
DJ Bobo trat übrigens noch vor seiner Karriere als Sänger bei uns auf: nämlich als Tänzer. Im Rahmen der Wahl zum „Disco King“. Mit ihm hatte ich immer ein ganz besonders angenehmes und freundschaftliches Verhältnis.
Neben der gigantischen Lasershow, die sich übrigens heute zusammengebaut in meinem Keller befindet, war die Tigershow in der Disko natürlich etwas ganz Besonderes. Tiere waren meines Vaters Leidenschaft. Eines Tages schlug ein Wanderzirkus ausgerechnet in unserer Heimatgemeinde Goldscheuer seine Zelte auf. Diese hatten einen kleinen Tiger, der schwer erkrankt war und mit dem Zirkus nicht weiter auf Wanderschaft gehen konnte. Mein Vater nahm sich diesem Tigerbaby an, das Tier wurde gesund und vor allem groß.
Wir „integrierten“ den Tiger hinter mehreren zentimeterdicken Glasscheiben im Drops. Das Ganze wurde natürlich von Tierschützern und Ärzten beobachtet, doch wir konnten eine artgerechte Haltung gewährleisten.
Was mich in letzter Zeit sehr bewegte und freute, war die Resonanz auf unsere bisherigen Drops-Revival-Partys. Innerhalb weniger Stunden waren die Karten bereits im Vorverkauf vergriffen. Das Publikum ist bis heute wie eine große Familie mit einer gemeinsamen verbindenden Erinnerung: Tolle und unvergessliche Augenblicke im Drops.
Radio-Drops-Logo und hier der Link zur Radio-Drops-Erkennungsmelodie: https://fmkompakt.de/Radio_Drops_-_Erkennungsmelodie.mp3
Welche Erinnerungen hast Du noch an Radio Drops?
Heutzutage kommt kein Sender mehr ohne Werbung aus. Das war bei uns anders. Wir machten lediglich Werbung in eigener Sache und für unsere Plattenfirma „Drops Records“. Die einzige wirkliche Werbung im Programm wurde für eine Pizzeria ausgestrahlt.
Im Laufe der Zeit errichteten wir außer Straßburg (107,70 MHz) einen weiteren Antennenstandort und zwar im Norden, direkt an der Grenze zu Karlsruhe. Diesen Relais-Sender auf 105,90 MHz erreichten wir per Richtfunk. Gesendet wurde auf beiden Frequenzen mit ca. 2 Kilowatt.
Von der Diskothek zum Studio waren es lediglich etwa zwei Kilometer. Das Studio und die Antenne waren im Industriegebiet auf der französischen Seite. Extrem teuer waren die Leitungskosten von der Disko zum Sender. Ein Abend kostete uns rund 2.500 Mark, um live von der Diskothek aus zu senden. Dies beschränkten wir deshalb auf besondere Augenblicke wie zum Beispiel an Silvester.
Wie kam es zum Aus von Radio Drops?
Hauptgrund war ganz sicher, dass wir nicht nur in Offenburg, Karlsruhe und zum Teil weit darüber hinaus in Deutschland gehört wurden, sondern auch im Elsass sehr beliebt waren. Obwohl wir hauptsächlich auf Deutsch gesendet haben, wurden wir auch von der Französisch sprechenden Jugend gerne gehört.
Im Nachhinein verstehe ich das ja auch irgendwie. Die französischen Stationen hatten einen Radioauftrag, d.h. diese hatten Nachrichtensendungen, Außenreportagen und diverse Vorgaben. Und wir? Wir haben „nur“ Musik gebracht und so geschwätzt wie uns der Mund gewachsen ist. Doch genau dies wollte die Jugend hören und nicht die Wasserstandsmeldungen oder stündlich, wie das Wetter wird.
Eines Tages meldete sich übrigens Top FM bei uns. Dies war damals der beliebteste Sender in Straßburg. Top FM wollte sich mit uns zusammensetzen, da Radio Drops den Hörerzahlen von Top FM gefährlich nahe kam.
Das heißt, sowohl von Frankreich, aber auch von Deutschland aus wurde Druck gemacht. Selbst SWF3 nahm von uns Kenntnis.
Der politische Druck wurde im Lauf der Zeit einfach zu groß, so dass wir mehrere Schreiben erhielten, wonach wir den Sendebetrieb einzustellen haben. Natürlich haben wir auf keines dieser Schreiben reagiert.
Nach der dritten Aufforderung wurde dann behördlich mitten in der Nacht abgeschaltet. Es gab also keine Chance auf Abschiedsworte oder eine offizielle letzte Sendung. Als morgens der französische Drops-Mitarbeiter vor Ort war, wurde ihm der Schlüssel von den Behörden abgenommen, die Geräte wurden beschlagnahmt. Ich fuhr dann nach Straßburg und mir wurde sogar mit Gefängnis gedroht. Zum Glück kam ich straffrei davon.
Nach dem Aus von Radio Drops wollten wir uns auch beim in dieser Zeit entstehenden Privatfunk in Deutschland bewerben. Jedoch waren die Anforderungen für uns viel zu hoch. Wir wollten lediglich unsere Musik spielen, doch damit hätten wir niemals eine Lizenz erhalten.
Nach der Abschaltung von Radio Drops im Jahr 1989 lief die Diskothek ohne Radio weiter. Nach einer großen Steuerprüfung und gewaltigen Nachzahlungen verpachteten wir an die Rockfabrik für eineinhalb Jahre. Danach haben wir die Disko wieder selbst betrieben. Allerdings hat sich das Ausgehverhalten im Laufe der Jahre komplett geändert, die jungen Leute haben inzwischen ganz andere Interessen und Prioritäten. Hinzu kommt erschwerend das Drogenverhalten.
„Vorglühen“, die Gewalt (was wiederum ein immenser finanzieller Aufwand für Security-Kräfte bedeutet) und vieles mehr waren dann der Grund, das Drops im Frühjahr 1999 für immer zu schließen. Das Gebäude wurde im Sommer 2006 abgerissen.
Doch ein gutes Gefühl bleibt: Wer kann schon behaupten, zweimal das Richtige am richtigen Ort gemacht zu haben? Sowohl, was die Diskothek, als auch den Sender betrifft.
Im Laufe dieser Zeit habe ich so viele nette Menschen kennengelernt. Ich möchte keinen dieser vielen besonderen Augenblicke in meinem Leben missen.
Was es sonst noch zu sagen gibt…
Im Frühjahr 2009 fand das erste Drops-Revival statt. Wir wollen in unregelmäßigen Abständen diese Partys wieder aufleben lassen. Die nächste Revival-Party ist übrigens für das Frühjahr 2018 geplant. Vielleicht sogar in Verbindung mit einem Radio-Drops-Veranstaltungsfunk.
Roland Kopf ist auch heutzutage immer für eine Überraschung gut! J
Roland, vielen Dank für das Gespräch © Wolf-Dieter Roth
Autor: Thomas Kircher / Mitarbeit: Jörn Krieger
Quellen:
http://karlsruheradiokult.blogspot.de/2015/02/radio-drops-war-der-radiosender-der.html
https://fmkompakt.de/index.php/geschichte-elsass-be-ch/elsass
Charly 2000 bei der Produktion (Quelle: "Wer-kennt-wen").
Charly 2000-Videos bei YouTube! (Danke an div. FMK-Leser!). Charly hat sich selbst innerhalb YouTube registriert und hat bereits eine ganze Palette Erinnerungen online gestellt (u.a. aus diversen Hallen, im Studio bei Radio Regenbogen, Live in Karlsruhe uvm !)
Charly 2000 / Bild von Wolfgang Pichler !
Charly 2000 (Quelle: Wer-kennt-Wen) - Innerhalb der Plattform Wer-kennt-Wen gibt es übrigens mehrere Gruppen zum Thema "Charly 2000". Unter anderem ist auch Charlys Sohn Andreas Pichler dort Mitglied !!! Ich habe bereits Kontakt mit ihm aufgenommen. Er verwies mich auf seinen "Faschings-Song" : www.GinoWild.de - FMK-Anmerkung: Wer-kennt-Wen ist kostenlos !!! Man kann sich dort erst nach einer Einladung eines bereits registrierten Mitglieds anmelden. Wer also gerne bei WKW mitmachen möchte, erhält von mir eine Einladung. Alle Interessenten mailen mir ihre E-Mail-Adresse an : Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Danke für die Info an Thomas Kuderer !
Sehr beliebt: Die legendäre mobile Disco von Charly 2000 > On the Road again ! Quelle: WKW
Radio im Elsass> Thomas Kuderer berichtet für FMK über den "1. Charly 2000-Stammtisch" (durch die "Wer-kennt-Wen"-Gruppe ins Leben gerufen)>
Charly Stammtisch am 16.05.09
Der erste Charly-Stammtisch war ein ganz grosser Erfolg. Am 16.5.09 traffen sich insgesamt 12 Charly-Fans in Achern-Mösbach im Schwarzwaldblick. Es war eine lockere Stimmung und wir plauderten viel über die Charly-zeit und was noch so alles kommen wird. Damals hatten wir noch nicht 100prozentige Sicherheit, ob es ein Revival geben würde.
Nebenher lief ein Film von vor 10 Jahren, als Charly2000 im BTV den Tag gestaltete. Dies war natürlich die Sensation, da viele nicht wussten, dass Charly überhaupt im TV übertragen worden ist.
Es war ein wunderbarer Abend, bei dem man sich super unterhalten hatte. Und es kamen einige Geschichten aus der Charlyzeit ans Tageslicht.
Mehr Infos auf: www.charly2000revival.de
Charly 2000 ist im Sommer 2009 mit einer eigenen Webseite online gegangen ! Unter dem Namen "CharlyHalle" schreibt Charly selbst über seine Erinnerungen. Man findet jede Menge Presseartikel, Flyer und andere Erinnerungen. Besonders interessant sind jedoch die Bilder zu Charlys Anfangszeiten; nämlich von Radio Powerplay :
Antenne links: Mit 1 kw auf 106,80 MHz
Am 08.08.2009 gab Charly 2000 seine erste Revival Party und zwar beim MSC Taifun Mörsch. Nachfolgend interessante Erinnerungen zu Charly und seiner Verbundenheit mit dem MSC (der MSC Mörsch HP entnommen):
Da werden Erinnerungen wach..............Charly 2000 !
Anfang der 70er Jahre fanden auf dem Parkplatz des MSC Taifun Mörsch noch richtig große Feste statt wie z.B. 1973 der Europacup im Motoball und eine Karlsruher Firma sorgte für die Beleuchtung. Dort machte ein Mitarbeiter auch noch nebenher zu seinem Beruf als Radio- u. Fernsehtechniker diese Festzelt- Beschallungen und da sorgte er auch schon immer in den Pausen für Unterhaltungsmusik. Das machte ihm Spaß, zum Missfallen der Tanzkapellen. Er hatte auch bei einem Disco-Projekt im Adlersaal in Ettlingenweier kurzzeitig teilgenommen, bis er ausgebootet wurde. Als man ihn infolge seines Berufes zum MSC Taifun gerufen hatte, weil die Disco Anlage kaputt war, (Hans Weber, 1. Vorsitzender des Vereins war damals der DJ) hatte es sich so ergeben, dass er mal probehalber für Discounterhaltung sorgte. Kurz darauf ergab es sich so dann immer wieder, also jeden Sonntag. Der Kult-DJ Charly gab uns zur Antwort: „Ich kann mich noch genau erinnern. In der Anfangsphase hatte ich beim Autohaus Autohilfe West bei einer Betriebsfeier als DJ Musik gemacht und der Chef des Autohauses benutzte eine Sprühdose und schrieb mit der Lackfarbe so zum Spaß den DJ - KARLE 2000 an die Wand. Als ich danach mal bei der Fa. Schöffel (heute SÜDROH) war, überlegten Isolde Schäfer und ich was man mir für einen Namen geben könnte, da es im "Ortsblättle" geschrieben werden sollte. Dabei wurde das "Karle 2000" modernisiert in "Charly 2000" und der Name war geboren. Dies war damals im Jahre 1975“. Die Vorstellungen waren immer am Sonntagnachmittag von 14 – 19 Uhr und die Jugend wanderte in Scharen zum Motoballplatz. Zeitweise war dort sogar regelrecht überfüllt und so manch einer konnte nicht mehr rein gelassen werden. Dies lief dann einige Zeit gut und Charly 2000 wagte sich auch in andere Regionen. Nach dem MSC Taifun Mörsch kam viele male Ufgauhalle Forchheim, Keltenhalle Mörsch, Bürgerhalle Ettlingenweier, dann Garten- Nancy- Schwarzwaldhalle Karlsruhe, nach ein paar Jahren ging er dann Richtung Offenburg und ins Württembergische.
Zusätzlich zum Erfolg beigetragen hat sein Einsatz beim Rundfunk, zuerst hatte er den Piratensender Euro Radio Powerplay im Elsaß, dann bei Radio Ladys First in Baden-Baden und danach 5 Jahre Radio Regenbogen in Mannheim. Das Einmalige daran war, dass er seine eigene Musikredaktion hatte, d.h. er hatte seine Musik mitgebracht. Später war er dann ausser den Hallenveranstaltungen noch in Diskotheken tätig. So z.B. die Diskothek Peacocks in Karlsruhe oder Amun in Bruchsal. Seit 10 Jahren gehört ihm die Diskothek "Charly's Fun Factory" in Achern.. Nachdem er seine mobile Anlage inklusive der drei 7,5 Tonner LKW’s verkauft hatte, machte er ab und zu noch kleine Gigs oder auch gar nichts mehr.
Man hatte schon manchmal über so ein Revival gesprochen, doch den eigentlichen Auslöser waren sehr viele Eintragungen (über 1000) in wer-kennt-wen die ihn schließlich dazu gebracht haben. Für den Monat Oktober ist eine größere Veranstaltung in Appenweier geplant, wo er auch sehr stark aktiv war. Eine Wiedergeburt des legendären „Charly 2000“ soll es aber auf keinen Fall werden, so gab er es uns zu verstehen. Mit dem Publikum, welches sich schon zahlreich in wkw oder anderen Foren darüber geäußert hat, möchte er alle aus jener Zeit von damals ansprechen und auf keinen Fall Teenager unter 18 Jahren bei den Revival’s sehen. Wir, vom MSC Taifun Mörsch freuen uns ganz besonders darauf, dass unser Pächter Christian Fitterer es geschafft hat dieses Revival umzusetzen und wir die Ersten sind, die solch eine Veranstaltung durchführen dürfen. Denn schließlich hat ja mit uns alles begonnen.
Bilderquelle : Charly 2000
Und ab dem 08. Januar 2010, 21.00 Uhr, ist Charly 2000 wieder on air ! Er ist seit diesem Zeitpunkt immer Freitags ab 21:00 Uhr bei Hitradio Ohr mit seiner unverwechselbaren Sendung für alle Nachtschwärmer zurückgekehrt.
Dank Michael ist ab sofort ein Grossteil der Charly 2000 Aufnahmen aus dem FMK Archiv online abrufbar. Hier der Link zu Michaels Charly 2000-Fanpage ! "Raritäten" anklicken! Ausserdem stehen SÄMTLICHE Charly Sendungen von Radio Ohr unter dieser Seite zum Download online !!!
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Charly 2000 - FMK-Studiobesuch bei Hitradio Ohr
Das idyllische und verwinkelte Strasbourg mit seinen historischen Gassen ist die grösste Metropole im Elsass. Von hier aus war u.a. Radio Drops aktiv
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